Donnerstag, 21. Februar 2013

Mirador Morro Velosa

hinter der kurve die weite die dich demütig macht vergessene übersehene verlassene verletzte landschaften ein toter see ein fundament das zerbrach bevor sie mauern aufsetzten wo bleiben die menschen wo werden die menschen bleiben wenn man sie in die städte gesperrt hat wo nichts mehr fassbar ohne worte für heimat gibt es nicht mehr durch das gestein zieht ein schriftzug aufwärts und abwärts aus einer einzigen buchstabenfolge klare und unlesbare begrenzung den blick gerade aus beängstigende tiefe die luft wie zersplittertes glas das aber hält die schwarzen vögel treiebn darin luftschwimmer ohne halt und ich kehre zurück mit dir auf einer linie das meer in der ferne und doch sichtbar zerfällt eine wolke und blau hellt die furche zwischen zwei wellen wie schorf einer sich schließenden wunde öffnet sich eine schleuse und das licht besänftigt die aufgeregte haut


Hermann Josef Schmitz