Montag, 30. November 2015

Unverbindlich

immer nur im ungefähren bleiben wollen
unverbindlich werden wenn es verbindlich sein soll
lichtlosen sternen mehr raum geben als einem bittenden angesicht
sich nichts vorwerfen wollen weil man nichts gemacht hat
die eigene herzhöhe so wenig kennen wie das tal der gefallenen
am sichersten sein in der stillen und kleinen behausung


Hermann Josef Schmitz

Am Samstag im Zug in einem Rutsch gelesen:


Samstag, 28. November 2015

Sich genug werden

aus dem licht gleiten
wandern von herzschlag zu herzschlag
den wellen folgen die am ufer verstummen
atem um atem unter lichtem gebälk
annähern in aufgerissenen worten
sich genug werden unter dem ankommenden schnee



                                                                             für Annemarie


Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 26. November 2015

Auf das was werden will

worte auf lippen formen wie landschaften schreiben
meere aufschlagen zu offenen kapiteln
glaswellen formen von hafen zu hafen
reisen wie von tagen zu tagen
worte auf blätter schreiben
vom leben nichts mehr verlangen
als immer zu dir selbst zurückkehren zu können
aus deinen herzschlägen wohnungen anlegen
für heimatplätze zum besinnen
im blütenzimmer hautwurzeln treiben lassen
lustvolle gedanken in verwilderten luftgärten
wie eine annäherung an dich selbst
aufgehoben wissen von der liebe im gegensatz
wieder beginnen umschläge öffnen
ohne übergänge dem neuen begegnen
der minute und stunde dem tag und dem jahr
sich unerkannt anfreunden
mit dem vertrauten und unbekannten
der liebe hingeben wie dem geheimnis
gewachsener wälder vertrauen wollen
auf das was werden will

 

                                                                                  für Annemarie


Hermann Josef Schmitz


Heute hat meine wunderbare und geliebte Herzensbraut Geburtstag und ich freue mich so sehr mit Dir an diesem besonderen Tag. Ich wünsche Dir einen leuchtenden und geglückten Tag der Freude und der Dankbarkeit. Ich wünsche Dir, dass es wieder solch ein gutes Jahr wird wie das zurückliegende, mit vielen positiven Erfahrungen, Bereicherungen und Erlebnissen, ein Jahr voller Klarheit und Ruhe in all diesen stürmischen Zeiten.

Und ich wünsche Dir immer wieder Deinen eigenen Weg, Dein In-Dir-Sein und Behütung in allen Augenblicken, in denen das Leben fordert. Bleibe gesund und freue Dich an dem Wechsel der Zeiten, dem Blühen Deines Gartens und dem Blühen der Gläser im Feuer.

Auch das neue Jahr möge Dir seine Hand reichen, Dir die Menschen an die Seite stellen, die es gut mit Dir meinen und eine Landschaft bereiten, in der Du Dich mit all Deinem Geist und Deiner Kreativität wiederfindest.

Bleibe neugierig, voller Liebe und Leidenschaft und lass all Deine Sinne vom Leben verführen.

Von Herzen wünsche ich Dir alles Gute und schicke die liebsten Glückwünsche.




Dienstag, 24. November 2015

Jetzt ist die Zeit

jetzt ist die zeit wo moose wieder dichter wachsen
und der erhöhte fluss mit schwung vorbei an allen schleifen strömt
jetzt ist die zeit der lang gezogenen schattenhälse
und jener augenhöhlen die nach kargen licht sich strecken
jetzt ist die zeit der leeren bäume und der müden gräser
und aller engel die unerkannt in aufgeschmerzte dunkelzeiten gehen



Hermann Josef Schmitz


Auch wenn ich in diesem Jahr leider nicht dabei sein kann, werbe ich hier nur zu gerne für den wunderbaren Weihnachtsmarkt im Schlosshof in Jegenstorf, wo meine Herzdame ihre wunderbaren Kunststücke präsentiert und verkauft.



Sonntag, 22. November 2015

Wiederkehr

der wind schält müdes grau aus kalter luft
vergessen liegen regenscherben zwischen blatt und stein
und zwischen steilen schieferkuppen brennt nebel weiss
in magerem licht im dunklen blättertod entkleiden sich die sommerlügen
der see auf dessen grund die rosenwurzeln schlafen
zeigt sich entstellt so ohne sonnenglanz mit harten schattenufern
nur deines atems leise melodie die sich im schritt der aufgestellten beine
in eine helle landschaft hinüberhangelt verzagt in keinem augenblick
und weiss um jene wiederkehr der blütenlaube
von dem schon jetzt die üppig schöne winterrose kündet


Hermann Josef Schmitz

Freitag, 20. November 2015

Passagiere

wir fahren ständig über grund
sind passagiere unter dem schirm der aufgelösten zeit
entschwinden wir vergessen hier
und in den alten zweifeln bleibt das flehen
nach einem letzten licht voll leuchtender erinnerung
sind wir nur passagiere
auf einer reise die im ungewissen enden wird
sind zugewandt den schatten
im sog von traurigen erzählern
nur manchmal ankern wir
in häfen aufgebrachter städte
dann stranden wir ins leere
und hinterher bestreiten wir
die sehnsucht nach einem bleiberecht
sind passagiere wir
auf einer reise unter dem schirm von aufgelöster zeit



Hermann Josef Schmitz


Auf ein gutes Wochenende mit leuchtenden Momenten, inniger Zeit und liebevollen Begegnungen.