Mittwoch, 29. November 2017

Gefangen

hier wohnt schon lange jeder für sich
gefangen in der eigenen nabelschau
wetzen die proheten ihre schleifsteine
schärfen die angst und treiben sie an
längst hat sich jeder ein zweites leben geformt
bilder und filme formen die wahrheit neu
steine liegen schmerzend im gewissen
das herz träumt schwer in einer kabine



Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 26. November 2017

Deinen Namen hinterlassen

unter dem rücken der wolken
weit im sternengehöft
wagt sich der neue tag zum aufbruch
und die landschaft zu der du wirst
wächst in den himmel
wächst in die wälder und meere
noch ist der tag unberührt
noch kennst du den weg durch das neue jahr nicht
aber du wirst den stufen
den fenstern und türen
deinen namen hinterlassen
in den räumen der landschaft
wirst du dich wieder und wieder verschenken
mit der frucht deines herzens
mit dem glanz deiner augen
mit der zärtlichkeit deiner hände
mit dem feuer deiner worte
mit der hingabe deiner liebe
wirst du dir gut und eigen bleiben
wirst für dich bleiben
wenn du für dich bleiben willst
unter dem rücken der wolken
weit im sonnengehöft
werden sich blüten neu entzünden
werden die flüsse singen
und die sehnsucht wird bleiben
wird ungenau bleiben
nicht fertig werden wollen
aber du wirst sicher sein
unter dem bogen der liebe
wie man sicher und unsicher
bleiben kann in der liebe
hinter dem wilden herz
wird das rohe licht glänzen
zwischen den tagen
zwischen den nächten
weit im sternengehöft
weit im sonnengehöft



                                                                                              für Annemarie


Hermann Josef Schmitz



Geburtstage sind wunderbare Tage, um das Leben zu feiern und um ihm einen besonderen Heimattag zu schenken. Zum 11. Mal darf ich mit meiner geliebten Herzdame ihren Geburtstag feiern und darüber freue ich mich immer wieder sehr.

Ich gratuliere Dir von ganzem Herzen und voller Freude. Das neue Jahr möge für Dich wieder zu einer einzigartigen Landschaft werden, gespannt zwischen Leuchttürmen und stillen Wiesen und Wäldern. Es möge Dir eine behütete Wegstrecke schenken, spannende Abzweigungen und gelungene Überraschungen. Mal in der Stille, mal im wilden Leben, mal alleine oder zu zweit, mal mit vielen Menschen, die Dir etwas bedeuten.

Bleib aufs Neue auf Deinem Weg durch das Jahr, vertraue immer wieder auf Dich und dieses Wunder Leben, bleibe an jedem Tag neugierig und lustvoll und lass Dich auch im neuen Jahr vom Leben verführen.
Ich bin glücklich um alles, was ich mit Dir teilen kann, in mir und an Deiner Seite.

Von Herzen wünsche ich Dir, meine geliebte Annemarie, alles Liebe und umarme Dich.



Samstag, 25. November 2017

24112017 // S01 // 42:48

entsicherte landschaft unter den wolkenkronen die verschwundenen farben alles liegt bloss und jemand verliert in all dieser übersicht seinen weg hinter dem warmen grau der flusssteine wuchern die schätze um deren unauffindbarkeit ich bitte denn zu vieles verschwindet in all ihren ordnungen begradigungen vermessungen und dann lieben sie längst ihre prämienhefte mehr als ihr gegenüber austauschbare ware sind wir geworden längs der ausgeräumten landschaft jemand entsichert sein gewissen und sammelt lügen wie falsche geständnisse unter den wolkenkronen am bergsteig eine letzte buchenschneise blassgelb in all den verlorenen farben wenn es nur das wäre dann wüsste man ahnte man um das wiederkehren aber es ist so viel mehr das verloren ist das verschwindet bienen schmetterlinge liebesworte und zwischen allen züchtungen die züchtigungen der gedanken ein entmenschlichen das gute das gewissen das mahnende alles vergebens und jemand verliert in all dieser übersicht den anschluss denkt sich leer wird müde unentschlossen und das blut fliesst schwer in seinen adern keine singvögel mehr nur dann und wann biber die ohne unterlass bäume fällen entsicherte landschaft ich suche den ursprung die stille diese warme stille und laufe im dämmernden wald die steine haben sich verloren und hinter dem blauen haus brennt licht und dein leuchtendes augenpaar es gibt noch hoffnung im sternengehöft


Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 23. November 2017

Da gehst Du

da gehst du mit weitem blick in die ferne
und schreibst dein leben jeden tag neu
an der wand stehen die letzten schatten von früher
und haben längst ihre größe verloren


da gehst du mit weitem blick zum himmel
und findest immer mehr die liebe zu dir
denn du bist sicher geworden ganz in dir selbst
hast dir treue geschworen für das leben in dir


da gehst du mit weitem blick in die nähe
und kommst jetzt öfter zum herzen nach hause
es darf sie geben die tage ohne leistung und schnitt
einfach in sich geliebt und in sich gegeben


da gehst du mit weitem blick ganz zu dir
und vergisst manchmal alle zahlen und strecken
in dir wachsen herzschläge zu feuern zusammen
und du uferst aus einem hoffnungsmeer



                                                                                              für Matthias



Hermann Josef Schmitz


Von ganzem Herzen gratuliere ich heute meinem Sohn Matthias zu seinem Geburtstag. Gib diesem Tag etwas Besonderes, um Dein Leben zu feiern und ihm an diesem Tag besonders Heimat zu werden.

Und ich wünsche Dir sehr, dass Du das neue Lebensjahr nach Deinen Wünschen gestalten kannst, Deine Pläne aufgehen und es viel Schönes gibt. Das neue Jahr möge Dir eine Wegstrecke schenken, die Dich beschützt und gleichzeitig überraschende Abzweigungen und interessante Begegnungen schenkt.

Lass es Dir gut gehen und hab einen glücklichen Tag. Es bleibt besonders und schön, dass es Dich gibt.

Dienstag, 21. November 2017

Auch im November

eine regenprozession
geht mit ihrem immerwährenden gesang
durch die schmucklosen straßen
hinter den stillen fenstern
wachen die aufgebrachten träume
über die einsamkeit
aber über den ausregnenden wolken
wartet das helle licht auch im november darauf
sich lustvoll dem leben auszuliefern



Hermann Josef Schmitz



Musik, die den November aufhellt – Teil I
The Gardener and the tree mit der EP „Revolution
Wer Mumford & Sons mag, findet sich hier wieder, frischer Sound aus Schaffhausen


Sonntag, 19. November 2017

Vor der Nacht

über den blaugrauen wolkenkai
schwappt dann und wann korallfarbenes licht
und leuchtet ins herz


Hermann Josef Schmitz

Freitag, 17. November 2017

Stumm I

jemand hat die flächen geordnet
jenseits der städte roden sie den gesang der vögel
bereinigen alles ungerade
jenseits der städte wächst eine schöne neue welt
wie ein reiner traum
jemand hat das blühen kontrolliert
jenseits der städte legen sie das land still
optimieren ohne unterlass
jenseits der himmel wird die pausenlose zeit
zur großen erschöpfung



Hermann Josef Schmitz



Ein gedankenreich-gutes Wochenende mit viel Begegnung drinnen und draußen wünsche ich Euch.