Sonntag, 31. Dezember 2017

Rückblenden und Vorgriffe I

so will ich leise werden
und schauen wie ein wachsen wird
will mich verschließen vor dem lärm
der angepriesenen lebenslinien


so will ich würdevoll die träume hüten
und staunen wie der schnee sich ordnet
will schauen wie die wege werden
mit worten die das leben feiern


so will ich eine sehnsucht nähren
in dem die welt sich wieder besser hält
will mich in eines herzens atem fügen
und bleiben in der unbegrenzten liebe



Hermann Josef Schmitz



Ein Jahr voller Eindrücke und Erinnerungen schließt sich heute und schreibt sich in einem neuen Kapitel in 2018 weiter. Denn es sind ja nicht nur die neuen Erfahrungen, die uns wachsen lassen, es sind auch die Erinnerungen und vergangenen Eindrücke, die uns ein gutes Fundament sein können.

Es war für mich ein spannendes Jahr, eines, in dem ich mich auf eine Reise in die Vergangenheit gemacht habe (und die immer noch wirkt) und eines, in dem ich mich auf die Reise in die Zukunft gemacht habe. Auf Korsika habe ich etwas von meiner Vergangenheit gefunden (das Grab meines Großvaters). Meine berufliche Veränderung (Reduzierung meiner Arbeitszeit) schenkt mir und meiner Herzdame - auch wenn es sich noch optimieren muss - endlich mehr gemeinsame Zeit. Gleichzeitig ist es Aufbruch und auch eine neue Suche nach Heimat. Das wird 2018 anhalten und sich möglicherweise auch immer wieder in den Gedichten finden.

Allen, die hier lesen danke ich von Herzen dafür. Allen wünsche ich einen erfüllten und beschwingten Jahresabschluss, einen hoffentlich erfüllten Rückblick in das Jahr 2017 und in dieser bewegten Welt und Zeit immer die richtige Portion Mut, Zuversicht und Liebe für 2017.

Kommt gesund in und durch dieses neue Jahr, schaut immer gut zu Euch und bleibt behütet auf Eurer Wegstrecke.

Und last but not least - beste Wünsche zum Geburtstag an mein liebes Patenkind, die liebe U. aus Heppenheim und den lieben R. aus Würzburg.  Feiert das Leben heute besonders.

Freitag, 29. Dezember 2017

Wo Du Dir selbst am nächsten bliebst

später hätte ich dir gerne das meer gezeigt
in seinem ungeordneten kommen und gehen
zwischen den atempausen
hätten wir den himmel schauen können
bis zur luziden linie des horizontes
vielleicht wäre er blau gewesen
und die luft hätte dieses geheimnis des seins
umschlossen wie ein ganzes leben
später hätte ich dir gerne das meer gezeigt
aber vielleicht hättest du es auch nicht gewollt
denn immer warst du dort zu hause
wo im winter die warme luft aus den ställen drang
das getreide seine linien ins licht legte
wo jede jahreszeit ihre farben wendete
und wo du dir selbst am nächsten bliebst
in dir ein haus eine landschaft ein himmel



                                                                       für P. (+ 29.12.2008)


Hermann Josef Schmitz




Mittwoch, 27. Dezember 2017

Ode

sei dankbar für den herzschlag
der die schönheit jeden tages aufbricht
freue dich auf zugvögel
die das licht des südens im gefieder tragen
liebe die zuversicht den mut und das vertrauen
wie die grösste leidenschaft
trage die sehnsucht nach sommer
wie ein offen gelegtes buch
und wachse aufs neue am beginn
jeden winters mit dem blick in die sterne



Hermann Josef Schmitz



                                                           für Jonathan (*27.12.2000)


Und ein paar Impressionen von unseren schönen Weihnachtstagen:









Sonntag, 24. Dezember 2017

Zeit verschenken und eine Umarmung





Von ganzem Herzen wünschen wir Euch segensreiche und friedvolle Weihnachtstage, gemeinsame Zeit mit den Menschen, die Euch am Herzen liegen und eine Zeit, die zum Innehalten Raum behält.

Wir wünschen Euch aber auch schöne Geschenke, die berühren und den Platz, an dem Euer Herz zu Hause sein darf.

Von ganzem Herzen alles Liebe und Gute zu Weihnachten .

Samstag, 23. Dezember 2017

22122018 // S 01 L // 1:02:27

schwer gewordenes licht und ein liegengebliebenes regenbuch eine stille stunde und ein waldgrüner fluss in eile fest gewordene erinnerung und ein leiser stolz mittendrin die schritte die sich reihen wie wiederkehrende laute zwischen den steinen ein leer gewordenes herz das wieder den takt findet zu einem raum für sich selbst und mittendrin die schritte die die gedanken leer werden lassen die zeit die sich nur für mich selbst findet und leiser der atem und leichter zugleich und ich laufe immer weiter und werde immer weiter und das schwer gewordene licht wird leicht und im beginnenden dunkel weicher das liegengebliebene regenbuch hat jemand geschlossen während die worte wie fliederblüten in die träume tauchen und ein waldgrüner fluss an der biegung zaghafter wird eine wolke ihren anker lichtet dazwischen querwegs vier schwarze vögel in einer wirren linie und noch eine erinnerung die sich festigt und zur erfahrung wird über die stunde hinaus endlich der blick aus dem inneren auf das wunder für das es zu schauen gilt für das es zu staunen gilt und für das es demütig zu werden gilt von auge zu auge und durch zwei hände zwei herzen weit geworden stolz liebevoll und aufgelöst im atem der zeit und aufgenommen im aufgeschlagenen buch aus zuneigung und zärtlichkeit


Hermann Josef Schmitz


Gestern habe ich lange darauf gehofft, dass es aufhört zu regnen. Und der Wettergott hat mir den Gefallen getan und dann war es eine wunderbare Zeit, seit langem wieder mehr als eine Stunde zu laufen. Es ist gerade alles sehr grau und karg, aber das führt mich im Laufen noch mehr zu mir selbst, lässt die Stille in mir wachsen und gibt dem, was Weihnachten eigentlich sein soll, einen besonderen Raum. Ich bin dankbar darum, dass das gestern möglich war - auch weil ich es wollte, diese Stunde zu schaffen. Und sie mir - habe ich ja jüngst erwähnt - viel Inspiration und gute Gedanken gegeben hat und gleichzeitig vieles relativierte, was mich in der letzten Zeit immer mal wieder sehr bewegt.

In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen 4. Advent. Und ich wünsche Euch und hoffe, dass es im Rückblick auf dieses Jahr viele Momente gibt, die uns dankbar machen.
Ich wünsche Euch von Herzen alles Liebe.



Donnerstag, 21. Dezember 2017

Am Strand der Möglichkeiten

am strand der möglichkeiten
(es gibt immer strände der möglichkeiten)
traf die enttäuschte sehnsucht
die verloren gegangene liebe
sie machten sich gemeinsam auf die suche
nach dem müden und verletzten herz
sie suchten lange
im unrat der enttäuschungen
zwischen falschen erwartungen
und gelogenen worten
bis sie irgendwann in der weite
ein leises klopfen hörten
und sie fanden das herz am ufersaum
sein rhythmus war holprig geworden und
es war müde geblieben
abwechselnd nahmen sie es in ihre hände
streichelten das ruppige fell und glätteten den rhythmus
bis das herz wieder aufsah und grösser wurde
und die verloren gegangene liebe
fand ihren glanz und ihre zärtlichkeit wieder
und die enttäuschte sehnsucht
fand ihren glauben und ihre zuversicht wieder
am strand der möglichkeiten



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 19. Dezember 2017

Zitternde Luft

die zitternde luft
zwischen den müden bäumen
am himmel
schreiben vorbeiziehende vögel
ihre gesänge
auf flüchtiges wolkenpapier
das glückliche graulicht
auf zitternder luft



Hermann Josef Schmitz



Ich bin noch gar nicht richtig und tiefgehend zur letzten CD von Van Morrison gekommen, da kommt bereits die nächste und "Versatile" fasst mein Herz besonders in dieser Zeit an. Klasse!