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Samstag, 9. April 2022

14 Jahre Wortgarage

du trägst
die verschriebenen
worte
unter das fenster
leer geworden
erblassen sie
bis zur erinnerung
wir tauschen
du gibst
grün
für mein blau


Hermann Josef Schmitz


Vor 14 Jahren habe ich zum ersten Mal gebloggt, in diesen Farben und in dieser Schriftart. Das Gedicht stammt aus meinem ersten Buch und ist für mich eines der wichtigsten Gedichte. Leider ist das dazugehörige Buch nicht mehr erhältlich, weil der Verlag bereits vor einer Weile Konkurs anmelden musste.

Ich erinnere mich immer sehr gerne an diesen Tag. Annemarie meine Herzdame war die Impulsgeberin. Wie sie überhaupt die Motivation dafür schuf, meinen Gedichten und Prosatexten einen größeren Raum zu geben und ihnen mehr Begegnung in Büchern und Postkarten zu verleihen. Das ist in diesem Jahr in der laufenden Osterausstellung im Schloss Jegenstorf wieder so. Zwischenzeitlich findet aber die Begegnung in der Poesie viel stärker als seinerzeit in den sozialen Medien statt und ich freue mich auch über diesen Weg.

Poesie muss immer einen Platz haben dürfen, den Blick verändern für einen Augenblick genauso wie für eine lange Zeit. Raum geben für das Schöne und Zeitlose, Gedanken und Träume anlegen wie ein Beet, das sich jedes Jahr neu beweisen möchte in seinem Blühen.

All den treuen Wortgarage-Leser*innen danke ich sehr sehr herzlich für 14 Jahre des Begegnens und Lesens in der Wortgarage.  Ich schreibe weiter, es gibt so vieles, für das die Worte einen Platz haben und dem Leben Wunder und Berührung schenken.

Meiner geliebten Herzdame und Ehefrau – der großartigen Glaskünstlerin – danke ich unverändert für dieses Begegnen und für die Reise, die uns gemeinsam inspiriert. Es ist wunderbar und bereichert mich unverändert und unvermindert in meinem Denken, Wahrnehmen, Spüren und Lieben des Lebens.

Das 15. Jahr der Wortgarage darf kommen – ich bin bereit dafür.

Viele liebe Grüße und bleibt behütet.


Hermann Josef Schmitz