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Dienstag, 13. Mai 2025

Vill passiert sickher

zwischen dem zauber des alltäglichen und den wundern aus zwischenwelten liegt die grenzenlose leidenschaft der maler jahrhunderte verweben sich die alten ritter liegen plötzlich zwischen werbeanzeigen ein programm verwischt sich in der übersetzung und zwei prinzessinnen in pistaziengrün und erdbeerrot verlieren ihre scham auf vanillewänden während die einen vom bahnhofskino träumen und die minister der verwerfungen längst ihre schäfchen im trockenen haben beginnt alles wieder von vorne dort in einer kunsthalle in einer ersten begegnung deren ursprung sich wieder findet die vergangenheit bekommt farben licht brüche die tage werden wieder sichtbar und mittendrin ein verlorener schuh den die zeit zusammenhält hängende salzstangen ein landstrich sonnenbraun und unbefleckt heute so viele jahre später dort wo alles museal geworden ist wächst eine stille freude an all den begegnungen den wiederkehrenden liedern und dem geruch jener jugendtage als vieles kleiner war und doch genug als vieles alltäglicher sein durfte und doch genügend glanz hatte als vieles besser schien aber bei weitem nicht war et ess vill passiert sickher die zeit kehrt heute nochmal frisch zurück und nichts zählt mehr als diese grenzenlose leidenschaft


Hermann Josef Schmitz



Diese sehr vielseitige Ausstellung im Ludwig Museum in Koblenz hat mich einmal mehr inspiriert. Ganz andere Kunst als häufig zu sehen, viel Alltägliches, das in eine neue Form gebracht wurde. Und Wolfgang Niedecken in einer Phase, in der die Musik sich erst zum Ankerpunkt seiner Kunst entwickelt.
Noch bis zum 18. Mai zu sehen.