vor den waldgrünen wänden
verführt dich die nachmittagsstunde
dunkel strömendes flackern
hinter den stillen adern
birgst du das gold der gefühle
legst den tunnel der sehnsüchte still
und zwischen waldgrünen wänden
fällst du in die schönheit des uferlosen
Hermann Josef Schmitz
Wortgarage
Samstag, 28. Juni 2025
Fallen
Donnerstag, 26. Juni 2025
Einläuten
der junisommer läutete deine hochzeit ein
wenn alle verrichtungen erledigt waren
zwischen der sehnsucht dem traum
und der immerwährenden plackerei
für alles moderne weder zeit noch geld da war
läutete der junisommer das reifen ein
gras lag bereits trocken in den scheunen
gerste änderte mit jedem tag seine farbe
schwalben hatten sich sicher eingenistet
wenn du am abend über die felder schautest
eine verlorene zigarette im mundwinkel
betäubte sich dein blick
murmelteste du ein flüchtiges gebet in dir
war eine hoffnung auf eine heilige ferne
die alle fäden hielt in der dämmernden luft
flogen krähen lautstark ihre abendrouten
dein blick versonnen im leuchten der kornblumen
in den bäumen verschwanden die kirschen
während der junisommer deine hochzeit einläutete
für
P. (03.08.1932 – 29.12.2008)
Hermann Josef Schmitz
Dienstag, 24. Juni 2025
Großzügig bleiben
ich sitze im kühlen schatten
unter der linde am sommeranfang
genieße des glück eines leuchtenden gartens
der himmel blau und trügerisch
die vorhersagen von sicheren gewittern
die welt scheint auseinander zu brechen
kein tag mehr mit etwas sicherheit
ich sitze im grünen schatten
unter der linde am sommeranfang
sie scheint worte zu finden
für die wirrnisse die ratlosigkeit
und umarmt mich mit ihrem schatten
während ihre worte nicht mehr sagen
als dass es gut ist diesen leuchtenden garten zu genießen
den langen kuss das wortlose versprechen
und großzügig zu bleiben
im lieben im geben in der hoffnung
Hermann Josef Schmitz
Sonntag, 22. Juni 2025
Sommermorgen
die morgengerötete luft
legt sich vorübergehend auf deine haut
hinter der offenen braue
atmet der tagtraum blinzelnd ins licht
Hermann Josef Schmitz
Freitag, 20. Juni 2025
Plätze zum Wachsen schaffen
web mir einen schatten
jenseits der erinnerung
lass der gewissheit und der wahrheit einen platz
den die vergangenheit so gern verdrängen mag
schone die schönheit der gegenwart
nicht mit dunklen perspektiven
aber schaffe plätze für möglichkeiten
an denen sterne wachsen können
Hermann Josef Schmitz
Genießt das Sommeranfang-Wochenende an schattigen Plätzen und mit frohen Gedanken.