ginster und bäume 
überwuchern die vergangenheit 
ab und zu schneidet einer
die ränder der wege glatt
aber die wunden bleiben ungeschönt 
mit jedem neuen jahr 
entwachsen neue erinnerungen 
sie haben nur selten etwas schönes 
sondern wieder und wieder 
reissen die narben 
und werden nicht still 
im fluss der langen blutjahre
wolken und zäune
wachsen über die himmel
ab und zu regnet es
dann bricht einer 
die krummen zeichen glatt
dann flammt zwischen
all dem schmerz der jungen jahre
eine erinnerung hoch
an einen tag ohne bomben
wächst empor wie eine eilige blume
die den auftrag hat heute zu blühen
und vielleicht noch an einem anderen tag
und auch diese erinnerung
bleibt zum glück 
über die vielen jahre bestehen
Hermann Josef Schmitz
In Wollseifen hat meine Mutter gelebt und nach dem Krieg die Räumung auch erfahren. Ich war
in diesem Jahr wieder mit ihr bei dem 1 x jährlich stattfindenden Gottesdienst.
Es bleiben viele Wunden und gleichzeitig ist die Freude der Menschen, sich
immer noch begegnen zu können sehr gross. Und jedes Mal, wenn ich wieder dort
bin, füllt sich mein Bild dieser selbst nicht erlebten Zeit wieder ein bisschen mehr.