Kai Weyand - Die Entdeckung der Fliehkraft

Ich liebe es, wenn mir Menschen Bücher schenken und dabei sorgfältig ausgesucht oder aussuchen haben lassen. »Die Entdeckung der Fliehkraft«, das mir eine liebe Kollegin geschenkt hat, gehört zu den besonders schönen Büchern, die ich in diesem Jahr gelesen habe. Es ist traurig-schön, nimmt unerwartete Wendungen – auch in der Liebe – und endet ungenau offen … es hätte eine Fortsetzung verdient und genau deshalb darf es sie nicht haben.

Nie

das späte licht der hellen abende
wurzelt in den frühen ähren
sie reifen sichtbar tag um tag
und in der ferne ziehen berge
wie große schiffe blaugrau in die nacht
nie ist das grün so leuchtend
wie in diesem monat vor dem sommer
nie leuchten blüten voller üppigkeit
wie in dieser beinah unberührten zeit
das späte licht der hellen abende
nimmt alle härte aus dem stundenglas
und gibt den tönen einen anderen klang
die felder wogen wie ein stilles meer
die himmel werden rosengleich in ihrem nachtgesang
nie ist der aufbruch so begehrend
wie in dieser zeit des leichten anstiegs
nie ist das herz so sehr beschwingt
wie an diesen dornenlosen silbergrünen abenden


Hermann Josef Schmitz

Eric Berg - So bitter die Rache

Wenn eine Siedlung Vineta heißt wie hier im Krimi von Eric Berg, erinnert mich das an die Vineta-Festspiele auf Usedom, die wir 2013 gesehen haben. Vineta – der Sage nach die untergegangene Stadt vor Koserow. Bei Eric Berg entsteht in zwei Zeitsträngen die Auflösung eines lange nicht geklärten Verbrechens. Spannend im Strandkorb zu lesen.

Ich wünsche Euch ein sonniges und lichtvolles Pfingstwochenende.