Donnerstag, 29. August 2019

Entwickeln

hineinfühlen mit tausend fingern
über größer werdende wundränder streiche(l)n
die narben der jüngsten vergangenheit
spüren wie die größer werdenden wunden
und ein anderes gehör
einen sorgfältigeren blick entwickeln
für das eigene denken
für das eigene tun
für den verlust der bedeutung



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 27. August 2019

Gegenentwurf

einen garten anlegen
zwischen den lauten und kränkenden worten
einen gegenentwurf
aus blühender zärtlichkeit



Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 25. August 2019

Den Schmerz schließen

leise morgenliturgie
in den augustgrünen wäldern
singen die vergehenden gestirne
und schließen den schmerz
über das vergehen der welt



Hermann Josef Schmitz


Gar nicht leise gings gestern beim Seaside Festival in Spiez zu.
Wishbone Ash zeigen: 3 Gitarren, 1 Schlagzeug und fertig. Und Andy Powell spielt und singt seit der Gründung 1969.
Procul Harum mit ihrem Sänger Gary Brooker sind seit 1967 am Start und "A salty dog" und natürlich "A whiter shade of pale" waren gestern schon die Highlights.
Mit Bonnie Tyler habe ich es normal nicht so, aber zum einen entkommt man der Musik auf so einem wunderschönen - am See gelegenen Festival - nicht, zum anderen kann sie auch den Blues.
Herbert Grönemeyer, den ich zuletzt in den 80ern live gesehen habe, war beeindruckend, unfassbar agil und neben vielen Botschaften ragt eine heraus
»Kein Millimeter nach rechts!«Das letzte Foto zeigt seinen Drummer Armin Rühl, Grönemeyers Rhythmus-Kraftwerk.





















Freitag, 23. August 2019

23082019 // S 01 M // 50:10

frühe auguststunde der himmel bewegungslos und flussballaden zwischen den bäumen dieses nie endende aufrechte gebeugte erhabende und der stille triumph des überlebens an allen zeiten entlang ich folge den schritten in mir und atme ohne eine fremde geschwindigkeit erinnerungslücken füllen sich ein fenster aus langen jahren öffnet sich ohne wehmut ohne sehnsucht nach festgehaltenen momenten auf papier nur den schritten in mir folgen mich einfügen in das verblühen teil werden teil haben und die landschaft mit den augen eines fremden schauen hinhören zu dem schmerz des vergehens die ungeschriebenen worte spüren und das sinken des glanzes der aufgebrochenen frucht der verblassenden blüten und schweigen über all dem demütig werden winzig diese stunde diese anhäufung von atmungen in dem gefüge endloser weite winzig diese bewegung in der frühen auguststunde


Hermann Josef Schmitz



Ein sehr eindringliches und lohnendes Buch, das ich jetzt über den Sommer immer weiter gelesen habe. Der Titel hört sich sehr hart an, der Inhalt ist es und es lohnt sich sehr. Denn wir haben nur diese eine wunderbare Erde.

Habt ein schönes Wochenende und gönnt Euch den Blick in die berührende Natur.