Sonntag, 30. September 2018

Sagone

ein anderer nachmittag einen fisch retten und das geäst der gedanken abstreifen wie einen schlechten geruch hinaus blicken mit nichts als augen und haut und leicht werden mich im geflecht der wasserlinien verlieren und das wollen dem vergebenden licht entgegen staunen und bleiben bis sich eine linie auflöst und etwas ins dunkle geht leise unerkannt beinahe zärtlich


Hermann Josef Schmitz

Freitag, 28. September 2018

Blieb immer noch genug

wir schauten dem untergehenden licht zu
es wurde weniger und weniger
bis es schließlich über den horizont kippte
und wir nur noch in die undurchsichtigkeit der nacht schauten
aber es blieb immer noch genug licht
zwischen den stellen vor denen wir standen
blieb immer noch genug licht



Hermann Josef Schmitz


Auf ein lichtvolles Wochenende.

Mittwoch, 26. September 2018

25092018 // S 01 M // 50:43

als wäre die landschaft eine andere geworden wachsen die gräser und blätter ein letztes mal blühen die wegränder in der frühe das hohe licht und im dunkel der langen schatten hallen leise die schritte nach der atem schwerer ungewohnt die kälte der luft der stockende fluß und die landschaft eingehüllt in ein dunkleres grün verliert sich der sommer hinter den bergen erster schnee unbeschwert die namen der tage ihre zeitgesichter ihre zeitgeschichten andere abbiegungen als wäre die landschaft eine andere geworden als trüge sie alle schwere der zeit in sich täuschte mit heiterem blau in der höhe aber auf jedem halm eine tränenspur eine verschwiegenes wort verloren gegangene liebe zur welt zwischen den zeilen und ein letztes atmen in der ferne schattenschwer zwei menschen unter dem bogen der bäume ungewiss die richtung ausgelagert das leben und aufgegeben den mut schmerzbeschlagene türen und den plänen eine täuschung aufgeklebt als wäre die landschaft eine andere geworden hinter der stirnwand mitten in einem anderen leben


Hermann Josef Schmitz