als
wäre die landschaft eine andere geworden wachsen die gräser und blätter ein
letztes mal blühen die wegränder in der frühe das hohe licht und im dunkel der
langen schatten hallen leise die schritte nach der atem schwerer ungewohnt die
kälte der luft der stockende fluß und die landschaft eingehüllt in ein
dunkleres grün verliert sich der sommer hinter den bergen erster schnee
unbeschwert die namen der tage ihre zeitgesichter ihre zeitgeschichten andere
abbiegungen als wäre die landschaft eine andere geworden als trüge sie alle
schwere der zeit in sich täuschte mit heiterem blau in der höhe aber auf jedem
halm eine tränenspur eine verschwiegenes wort verloren gegangene liebe zur welt
zwischen den zeilen und ein letztes atmen in der ferne schattenschwer zwei
menschen unter dem bogen der bäume ungewiss die richtung ausgelagert das leben
und aufgegeben den mut schmerzbeschlagene türen und den plänen eine täuschung
aufgeklebt als wäre die landschaft eine andere geworden hinter der stirnwand
mitten in einem anderen leben
Hermann Josef Schmitz