Mittwoch, 31. Juli 2013

Sommertraum

sommer auf dem gipfel des leuchtens wiederholung ein unbeschreibliches jahr ein neues jahr ein stiller wortrahmen legt sich als tiefere bedeutung über das gemeinsame versprechen in heiligen wänden geweitetes bewusstsein draußen gibt die sonne den feldern die letzte reife die großen messer schneiden ohne unterlass es ist ein guter sommer einer der uns bestimmt bleibt und dessen leuchten in den abend strahlt in den weiten gärten klingen die lieder nach das herz kann sich nicht beruhigen vor gelöster erregung und atemlosen glück da steht einer mit verzaubertem blick und schenkt dir einfache sätze und es ist so die träume und die liebe verändern unsere welt der glaube an das mögliche und der versuch einen schritt weiter zu gehen und zu bleiben in dem was unbeschreiblich ist und dessen beschreibung nur ein versuch ist weil es viel tiefer strahlt


Hermann Josef Schmitz





Montag, 29. Juli 2013

Juliregen

regen fällt unaufhörlich
auf reife blätter und gräser
ermattete blüten atmen auf
und entfalten sich neu
diese ersehnten gesänge
sind wie perlenreihen
die sich in die falten
der bäume und böden legen
und das stehengebliebene
hebt wieder zum wachsen an
und du spürst
wie der sommer
den höchsten grat
auf dem sich das leben übertraf
unmerklich überschreitet



Hermann Josef Schmitz













Samstag, 27. Juli 2013

Bedingungslos

ich leb mit dir
in diesem kanon zwischen
leidenschaft und liebe
ich falle wenn ich fallen mag
weil du mich trägst
und mir das glück
wie auch die zuversicht
entgegen hältst
ich leb mit dir
und flechte worte
auf dem dünnen grat
der nächte und der tage
ungestüme himmel
bin jahreszeit und wellengang
und komm zu dir
und bin doch immer frei
in allem unbedingt
nichts weiter gilt
in diesem kanon zwischen
horizont und ufer
dort werde ich auch morgen sein
mit allen händen augen herzgesang
da werde ich auch morgen
in dir sein
ein stiller stern
auf dessen fluren
du mit jedem atemzug
dich neu erfährst
damit der kanon
unvermindert klingt
der kanon zwischen
leidenschaft und liebe



Hermann Josef Schmitz

Von Herzen DANKE an meine Herzensfrau für ein wunderwunderbares Jahr.

Freitag, 26. Juli 2013

Usedom

die unsortierten ufer
unter dem pergamenthimmel
das endlose geschrei
von möwen wellen wind
die verschrobenen wolken
über dem meer der geruch
von altem glas und muscheln
die verlorenen zeiten
hängen noch lose
wie algen an den füßen



Hermann Josef Schmitz

Die Tage im Norden waren schön und jetzt freuen wir uns auf unser Fest ...
Habt ein schönes Wochenende und genießt den Sommer ...




Mittwoch, 24. Juli 2013

Montag, 22. Juli 2013

Hingabe



fände ich worte
für dein traumloses lächeln
im dämmernden schlaf
an diesem sommermorgen
steht das licht höher als gewohnt
fände ich worte
für diesen augenblick
will ich schweigen vor glück


Hermann Josef Schmitz






Samstag, 20. Juli 2013

Wunsch für Dich

ich wünsche dir
du könntest spielen
leicht sein
dich mit deinen säumen
an gedankenlose tage schmiegen
und wünsche dir
du könntest ohne suche sein
dich mit deinen träumen
an die ufer neuer meere legen
und könntest sein
und könntest lauschen
könntest spielen
und in dem leben
in dem einen
deinem leben dir bedeutend sein


Hermann Josef Schmitz


Auf das Main-Quiltfestival vom 26. - 28.07.2013 in Aschaffenburg mag ich heute ganz besonders hinweisen, weil ich mich immens darüber freue, dass Jutta Hellbach hier ihre textile Kunst präsentiert und es mir eine besondere Freude ist, dass sie 3 meiner Texte, u.a. den obigen (im 5. Bild)  in wunderbare Form gebracht hat. Ich danke dafür sehr und wünsche Dir ganz ganz viel Erfolg.











Donnerstag, 18. Juli 2013

Lüttenort

stehengebliebene festgehaltene aufgestandene am achterwasser ein bahnwagen zum leben und an den seitenzahlen des deiches wächst schilf üppiges geflecht das dem wind trotzt unwägbare vergangenheit ein einziges konzentrieren und dem licht eins sein und den schatten schätzen an den besonders hellen tagen wenn das licht dort am stärksten blüht unverletzte männerfahrten in den norden und ein blühen und vergehen räume schaffen für figuren das refugium wie ein tabu zwischen den leuchtenden malvenblüten die erben sitzen im garten und üben hölzern mit ihren farben ohne zu verstehen wie es war wie karg und genügsam unterworfen dem einzigen willen ein bild und noch eines und eingefügt in die landschaft dem sand gebieter geworden aus zerbrochenen schiffsmasten und alten bohlen mit dem geruch von algen und salz ein einziger entwurf jeder tag im üben zum leben im üben zum aufgehen und nie aufgeben sondern sich hingeben dem licht in der frühe bis zum vergängnis wenn sich die sterne aufreihen an den planken des wassers dort wo sich tintenblaue wellen überschlagen und ihr geruch sich festsetzt im versprechen der nacht


Hermann Josef Schmitz



Besuch im Atelier von Otto Niemeyer-Holstein; sehr sehenswert, so als wäre die Zeit stehengeblieben und er würde jeden Moment wieder eintreten. Hat uns sehr beeindruckt, inclusive der guten und aufschlußreichen Führung.

Die Fotos sind aus dem Garten, zweimal mit Blick auf das Atelier ...










Dienstag, 16. Juli 2013

Zwischen Fragen und Antworten

zwischen dem ewigen hin und her auf den strassen zwischen den schutzlosen wäldern das atmen deiner rotschattierten lippen ein vergessener name ein anwährendes fragen nach heimat ein aufruf ohne guten abschluss und keine antworten nichts als wundes schweigen ein vergessenes tier gestern und dann nichts als eine entschuldigung zu viel ein ansprechen zu einem falschen versprechen anstatt die worte sorgsam zu wählen das meer treibt zwischen den ufern und misst sich gegen den stein den sand den wind das segel die bäume stehen schief und halten stand wie deine antwort auf meine gedankenlose bemerkung

Hermann Josef Schmitz

Usedom I









… ein wunderbarer Flecken in Deutschland.

Freitag, 12. Juli 2013

Aufgebracht

hinter den läden
das aufgebrachte licht
liegst du schutzlos
wie ein seidenes laken
deine leichtgewordene haut
und in den speichern
sind die sterne am tag
angeheftete wegweiser
liegst du schutzlos
und doch aufgehoben
zwischen den linien
meiner hände
liegst du aufgebracht


Hermann Josef Schmitz

Mittwoch, 10. Juli 2013

Sechsneunundfünfzig

verwunschene zugewachsene ufer das vertrauen eines frühen morgens liegt das licht noch in grauen tüten den zielgeraden mühevoll entkommen die die dir zweimal nein für ein ja wünschen bleiben ihrem eigenen verlangen treuer gras hat sich aus der nacht gewebt jetzt steht es taugrün und demütig vergangener regensturz auf der fragilen haut gedrücktes relief die jungtiere wie adoleszente sind noch unbeschwert nichts fordert sie schwanken zwischen übermut der ansteckt und dem drang zu wachsen ohne erkenntnis auf den verschlungenen wegen überrascht dich das ankommen ungenaue resignationen haben sich entfiltert kein tal der tränen am fluss aber ein mutiger gedanke über geschlossene gesellschaften die in dir wohnen die gemeinschaften aufzukündigen wieder bei dir selbst ankommen andocken wohnen in einem haus voller blau das kennwort haben dort wo dein atem ein stiller ort wird die liebe eine herausforderung voll anmut und die augen untrügliche verbindung die keine worte benötigt ein einziger unbemerkter aufbruch dem die gegenwart gilt der letzte zufluchtsort der einzige mittelpunkt zum leben


Hermann Josef Schmitz

Montag, 8. Juli 2013

Heimat

als wären all die häuser unbewohnt
an diesem frühen sonntagmorgen
ein fernes sehnen wehen zehren
wenn der wind sich in der wellen aufbruch reibt
dann wird der tag sich jedem anspruch fern
zu einem großen traum für einen langen augenblick
dort wo die sehnsucht drin verweilt
dem himmel gleich sich ohne jeden makel aufmacht
und dich bewohnt wie einen alten freund



Hermann Josef Schmitz








Samstag, 6. Juli 2013

Aufbruch


an der aufgekratzten kante
des sommernebels
gehst du
ohne blick zurück
gehst
mit neuen schlüsseln im gepäck
und bist am ende
du selbst
herausforderung und gelassenheit
suchst nähe und distanz
zugleich
gehst du voller
hingabe zum leben



Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 4. Juli 2013

Beflügelt

in waldgrünen
herzkammern wohnen
dort wo dein aufwind
meine liebe beflügelt



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 2. Juli 2013

Nichtstun

es gibt das nichtstun welches sich gegen die überholung stellt und
es gibt das nichtstun welches große gefahren birgt


Hermann Josef Schmitz