Etwas riss

zwischen den zeilen
änderten sich die lichtverhältnisse
fast unerkannt schlich sich
ein harter ton auf seine weise
in zeilen sätze lange wörterreihen
und etwas riss beim lesen
beinahe unbemerkt im fernen eines inneren
doch zwischen diesen zeilen
warf sich fast unerkannt ein schattengrau
und änderte die lichtverhältnisse
dann schlich ein harter ton
an dieser und an anderer stelle
in das gesprochene wort
und trieb den schatten dieser härte
fast unerkannt doch schattengrau
in eines anderen menschen lebensraum


Hermann Josef Schmitz

Diese teilbaren Tage

diese teilbaren tage
an denen die mit den großen herzen
die zögernden und bedenkenträger umarmen
da wo sich die gestanzten sätze auflösen
und sich die gesenkten blicke erheben
diese teilbaren tage
an denen aus satzzeichen erkenntnisse werden
wo sich ein großes blühen wiederholt
und die erkenntnis dass das blühen
durch die nächte wandert wie ein heller schein
diese teilbaren tage
voller liebe und menschlichkeit


Hermann Josef Schmitz


Ich wünsche ein erfülltes Wochenende voller Liebe und Behutsamkeit.

Wo sich ein Blau von einem anderen trennt

meine gedanken ankern
in deiner halsbeuge liegt
ein letzter verbliebener geruch von meer
und als ich dich atme
bleibt neben deinen unausgesprochenen liebesworten
der warmgrüne duft der wogenden kiefern
durch deine augen zieht
im dialog der hellen wolken
ein schatten mit dem schwung von letzten sommertagen
in deinen unergründlich dunklen wimpern
verweilt der letzte ruf von einer möwenschar
dort wo die ungesprochenen worte ankern
bleibt mir die sehnsucht hell
wie eines tages großer himmel
verstohlen schaust du dort hervor
wo sich ein blau von einem anderen trennt


Hermann Josef Schmitz

Oktoberblau

ein großes leuchten
geht noch einmal durch die wälder
bis in die ferne
hebt der atem sich
ein letztes warmes blau
durchbricht die patina der wolken
bis zu den höhenzügen
geht ein großer aufwind durch den tag


Hermann Josef Schmitz