Donnerstag, 29. September 2016

Was du tun kannst

in der ferne warten die wälder
schwarzen häusern gleich
auf die langen monate der dunkelheit
aber der späte sommer verspürt
keinen drang des verabschiedens
unverändert stehen die kräne still
glockengeläut schreibt lieder in die luft
und die menschen füllen die weite
wenn jetzt noch einer kommt
bevor diese langen dunkelmonate brechen
und seine heimat sucht wie ein zimmer
dann nimm doch für einen moment
deine weiten arme und entschlüssle
diese unbekannte und unbestimmte angst
und frage einmal was du tun kannst



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 27. September 2016

Siebenundzwanzig

am beginn eines neuen jahres
ein flüchtiges wolkenbeet anlegen
dem wir augenblicklang folgen
die segel setzen und auf wind warten
und wissen er wird sich aufmachen
geduldig bleiben wenn es darauf ankommt
in der liebe weiter auf unsichere pläne setzen
denn sicher ist einzig der tag
und mit ihm der atemweg der herzschritte
denn sicher ist einzig die zuneigung
wie das wurzelwerk eines gereiften baumes
am beginn eines neuen jahres
die feuernester unter den vulkanen behüten
wie eines hellen morgens horizont
dem wir lustverloren hingegeben sind
die schritte aufnehmen und neue wege suchen
mit den menschen die bedeutend sind
auf dem gemeinsamen weg wachsen und in uns wachsen
wachsam bleiben und doch frei wie der rote milan weit oben
in erinnerungen haften ohne aufgehalten zu werden
sich unverändert an unserem zusammenkommen freuen
und in der liebe bleiben wieder und wieder



                                                                                   für Annemarie


Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 25. September 2016

Kommt es vor

in all den fremden verpflichtungen
die dich mit falschen komplimenten umarmen
kommt es vor
dass du dich tagelang selbst vergisst
und das gesicht des morgens bereits vor der blüte unkenntlich wird
dann schließt sich eine woche
und kaum ein wort findet sich für das was in dir geschehen ist
und für das längst jedes gefühl abhanden kam


in all den fremden vorkehrungen
die dein schutzloses leben absichern wollen
kommt es vor
dass du dich lebenszeitlang verschrieben hast
der wirtschaftsweisheit einer misanthropenherde
und sich doch keine zeit stunden lässt sondern in der dämmerung vergeht
wie eines blühend hellen feldes ernte sich im schlund der herrschenden verliert
wie eines langen sommers dunkle haut ins blasse kehrt



Hermann Josef Schmitz

Freitag, 23. September 2016

Wunder

auch die gräser
haben maß und ordnung
wenn man sie lässt



Hermann Josef Schmitz



Ein schönes Wochenende mit vielen Begegnungen in dem Wunder Natur.

Mittwoch, 21. September 2016

In sich

im regenäther
fließt die stunde
himmelwärts
ich trage den blick
deiner warmen augen
und nähre mich
von deiner umarmung
im regenäther
schützen die bäume
das schattenbild



Hermann Josef Schmitz






Dienstag, 20. September 2016