Samstag, 27. Juli 2024

Ein Sommertag

ein sommertag
so hell und blühend wie kein anderer
hat sich in unser händepaar geflochten
verweben licht und sterne auf den weiten feldern
und spiegeln sich in deinen warmen augen
es ist der sommertag
der sich in jedem jahr eine innehalten anbefiehlt
denn selbstverständlich werden will ich nie dir sein
will dir vertraut sein ebenso wie überraschend
und in der liebe ein versprechen bleiben
ein sommertag
so hell und blühend wie kein anderer
hat sich zu einem weiten weg entwickelt
verweben worte und gefühle in den hohen zimmern
und glitzernd hält sich dieser tag in einem spiegel fest
es ist der sommertag
der im erinnern unbegrenzte freude gibt
und sich verspricht nie eine grenze anzulegen
werd‘ ich dir strömend liebe freiheit echo schenken
will dich behüten und für das wagen offen sein
ein sommertag
so hell und blühend wie kein anderer
bleibt tief verwurzelt und im herzen groß



Hermann Josef Schmitz


Hochzeitstage sind besondere Tage – vor allem sind es Tage der Liebe und Freude. Ich bin sehr dankbar für unser JA am 27. Juli 2012 im Schloss Trachselwald und für alles (und das war ja gar nicht immer einfach), was unseren Weg danach geprägt hat. Bedingungslos geliebt zu sein, bedingungslos vertrauen zu können, frei zu sein und sich gegenseitig halten, wenn es Halt braucht. Ich danke Dir, meine wunderbare Herzdame für alles, was diesen gemeinsamen Weg durch Dich immer wieder neugestaltet, prägt und erfüllt. Danke für Deine große Liebe, Deine Gelassenheit und Deine Großzügigkeit, die es möglich macht, in dieser Welt vom Leben und vom gemeinsamen Leben verführt zu werden.




Freitag, 26. Juli 2024

Kräftigen

über den mauerriss stolpern
in dem die eidechse verschwindet
mit ihrer behendigkeit ihrer flinkheit
ihrem aufgeregten flackernden atem
und mit den augen nachstolpern
den eigenen riss suchen zum eintauchen
verschwinden luftholen lichtdunkeln
kraft sammeln ob der erschütterungen
der unsicherheit der hetzenden worte
und den riss wieder verlassen
wenn das auge wenn die gedanken
wieder gekräftigt sind



Hermann Josef Schmitz


Ich wünsche Euch ein kräftigendes, sommergenießendes und frohes Wochenende.

Mittwoch, 24. Juli 2024

Was folgt

den wellengang trage ich
jetzt wieder in meinem blut
in meinen worten
und hinter der herzwand
streifen flüchtige muschelsäume
die neu aufkommende sehnsucht



Hermann Josef Schmitz

Montag, 22. Juli 2024

Verlernt

I

sie haben schon lange verlernt
den augenblick am tag zu würdigen
wenn das licht hinter die grenze segelt
sie reden schreiben schauen
und werden nicht still
ihre flackernden körper
drängen nach aufmerksamkeit
während in ihren köpfen
das schweigen einen stellplatz bezahlt hat
sie haben schon lange verlernt
in der schönheit des abends
zu staunen zu jubilieren dankbar zu werden



II

es gibt auch menschen
die einen sonnenuntergang kritisieren
weil er nicht ihrem schönheitsideal entspricht



Hermann Josef Schmitz

Samstag, 20. Juli 2024

Koserow

dem blick keinen einhalt gebieten
gleiten die augen über der wellen haut
blau verflicht sich schattenlos
in die ferne des horizontes
keinen punkt mehr fixieren
den letzten gedanken aufgeben
und der linie am ende des blicks treu werden



Hermann Josef Schmitz



 

Donnerstag, 18. Juli 2024

Interieur

muschelsäume bordüren gleich
üferwände voller blautöne
im großen fenster ein wolkenverhang
ein sessel am rand einer düne
in den gestaltlosen vasen
strandrosen lichtdisteln lufthalme
hinter den wäldern der zeit sternenkränze



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 16. Juli 2024

Kölpinsee

der stille morgen schreibt
seine stunde nur für dich
im kleinen kiefernhain
ordnet sich luftzug um luftzug
zerfällt die stille im geräusch
der emsigen menschen
ich aber lege die schritte ins leise
und bleibe staunend
wenn dich dein später schlaf
weich werden lässt
und der stille morgen seine stunde
nur für deinen letzten traum schreibt



Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 14. Juli 2024

Greifswald

die stadt drängt die vergangenheit ins licht der bedeutung hinter fliehender freiheit eintauchen kopfsteine umgehen alte sprachmuster wieder entdecken in zeitreisen vergangener jahrhunderte gleiten die worte hinter dem licht der gemälde aufdecken was für eine andere zeit jenes mühen an jedem tag jene strenge im glauben an häfen hinter dem horizont ungesehene gäste wanderer kreidefelsen und in den alten gewölben der geruch bis in die gegenwart marktplätze beschriebene wände glasmuster in unendlichen varianten welch wärmender tag hinter scheiben blauer himmel in meiner hand eine schrittlänge ein glockenton auf meinen lippen ein immerwährendes bekenntnis zu dir lichtsprünge schattenlinien der geruch von reifenden feldern umleitungen wechselwolken dahinter eine ungestillte zeit eine unbestimmte zeit vor deren tür die farben ins gegenwärtige gerufen werden dome altäre voller schlichtheit und alte verse die trösten in meiner hand eine welle aus wind ein flügelschlag auf meinen lippen wortloses verlangen


Hermann Josef Schmitz