das
späte licht der hellen abende
wurzelt in den frühen ähren
sie reifen sichtbar tag um tag
und in der ferne ziehen berge
wie große schiffe blaugrau in die nacht
nie ist das grün so leuchtend
wie in diesem monat vor dem sommer
nie leuchten blüten voller üppigkeit
wie in dieser beinah unberührten zeit
das späte licht der hellen abende
nimmt alle härte aus dem stundenglas
und gibt den tönen einen anderen klang
die felder wogen wie ein stilles meer
die himmel werden rosengleich in ihrem nachtgesang
nie ist der aufbruch so begehrend
wie in dieser zeit des leichten anstiegs
nie ist das herz so sehr beschwingt
wie an diesen dornenlosen silbergrünen abenden
Hermann Josef Schmitz