Dienstag, 4. Februar 2025

Februar I

schon lange schläft die angst nicht mehr wären es bloß kränkungen aber es sind der mörder worte die sich gehör verschaffen sich die moralischen grenzen unbemerkt auflösen niemand verkauft mehr aufrichtige hoffnung in seinen programmen werte zerfallen die nachkommen der opfer sind selbst an den gedenktagen bedeutungslos zuwachszahlen sind nur noch erfolg wenn sie das eigene konto anreichern im schaufenster der gesellschaft gibt es keine rettungsboote und keine guten erschütterungen mehr die eskapisten schließen sich ein sie trauen kaum noch sich selbst und haben doch so eine große sehnsucht nach einer nahen ruhigen zeit wo treiben wir hin im stolpernden getriebe der zeit ohne rote linien wo treiben wir hin auf der dauernden suche nach glück und wohlstand wo bleiben die liebe und demut vor der menschlichkeit schon lange schläft die angst nicht mehr und am ende der herzbahn haben sie den untergang vorsorglich ausgeschildert


Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 2. Februar 2025

Lichtverhältnisse

zwischen den leeren zweigen
im luftgrauen raum fliegen krähen
mit ihrem heiseren schreien
zersetzen sie die stille der ungewissen tage
aber im dämmernden zimmer
wärmen sich hände und eine liebende stille
füllt die abschiedsstunde
mit zuversicht hinter einem heiligen himmel
zwischen den leeren zweigen



Hermann Josef Schmitz