Samstag, 31. Mai 2025

Mai III

worte und ihre bilder und die bilder der worte tragen mich in eine vergangenheit umrisse beginnen sich wieder zu schärfen geräusche tauchen auf unsichere träume der geruch der vertrauten räume und die angst die immer noch einen anzug in der falschen größe trägt farben und ihre worte deren verblassen sich wandelt die einen weg in die gegenwart legen dialekte lieder ein mirabellenbaum hinter der brüchigen scheune ein versteck die immer bleibenden geheimnisse die wieder sichtbar werden in den gedanken die verletzte kirche worte und ihre wagnisse verirrungen ein fremder blick nistet sich in die zeilen alles scheint greifbar im grün der blattmeere mitten im mai und doch bleibt alles bloße erinnerung zeit einer vergänglichkeit dort wo alles begann wo alles begreiflich wurde und doch bleibt alles bloße erinnerung nicht mehr zu greifen nur noch zu spüren


Hermann Josef Schmitz

Donnerstag, 29. Mai 2025

Männer

immer schön die form bewahren
und den markennamen offen tragen
weine räder uhren kaufen
manchmal alle grenzen überschreiten
und sich selbstgefällig freuen
wenn mal unverdient etwas zum vorteil wird
immer einen schritt voraus
in den häusern wo das geld sich mehrt
doch die haltung längst verloren
all die liebe die sich lohnte
manchmal selbstlos und verschenkend
weich und herzlich tief im blick
wäre so viel angebrachter als nur
immer schön die form bewahren



Hermann Josef Schmitz

Dienstag, 27. Mai 2025

Mairegen

zwischen tausenden von schritten
hörst du wie die bäume seufzen
sich den vielen regentropfen dankbar zeigen
von den himmeln fällt das wolkenlot ins ungefähre
all die schwergewordenen atemzüge
werden leicht in diesen regenstunden
und an uferzäunen bleibt ein blick voll dankbarkeit



Hermann Josef Schmitz

Sonntag, 25. Mai 2025

Mai II

der würde des menschen legen sie handschellen an während die aufstiegsängste das blut flattern lassen wachsen in den frühsommertagen neurosen wie mohnblüten an den üppigen hängen klettern über die zaghaften gedanken die komfortzonen von heute schwanken zwischen überfluss und dunkelheit während die digitalen kaufhäuser alle angebote für eine neue leere haben bleiben die inneren räume unbewohnt der würde des menschen verlangen sie geduldsproben ab während die abstiegsängste die nerven flattern lassen wird der ruf nach hilfe lauter am besten die die es mit schnellen preiswerten lösungen zu kaufen gibt und nur nicht die komfortzonen verlassen schuldige haben wenn es nicht funktioniert dieses eigene leben das geheimnis dieses einfache geheimnis nicht mehr suchen wollen den positiven gedanken den eigenen einfluss die innere haltung und sich nicht mehr anstrengen wollen für sich selbst für die energie in uns das leben anzunehmen die unendlichen tage aushalten und den freundlichen tagen freundliche tage bereiten


Hermann Josef Schmitz