I
in der mitte
der blick
zu den rosenbannern
am horizont
schnell verneigendes blau
II
an den hängen
erlösen die regenhände
den duft
aus den blütenzäunen
III
das bitter gewordene
rot des mohns
vergänglichkeit und gedächtnis
kürzung und schattenwende
IV
deine rose
weint leise
vor glück
in der regendämmerung
V
im sommerpalast
wuchert das grün
bis zum lustvollen vergehen
VI
diese zeit
ein geschenk
aufgestellter freiheit
inmitten
der grossen bäume
bekommt das flirrende licht
einen ton
in der vorgetäuschten stille
VII
immer ist der tag
zu kurz
am dem das licht
riskanter wird
VIII
der abend
ein versprechen
das licht
eine aufgefaltete verheissung
Hermann Josef Schmitz