Donnerstag, 14. April 2016

Telde

I

wenn einer die bescheidenen farben erfunden hatte er hier gassen und läden gefunden ein einziges fest und zwischen allem dieses beinahe räudige leben das sich jeden tag neu stellt neu aufstellt und besteht zwischen dem rauhen gesetz des zufälligen wohin es einen menschen hinstellt entscheidet sich entgegen allen kalenderblattphilosophien nicht immer nach eigenem willen ist blut stärker als wasser und die häuser beugen sich nicht auch nicht die verlassenen die mit falscher farbe überstrichenen die ohne hochglanz auskommen


II
  
sie bleiben lange die zusammen getriebenen worte die mittagspause auf einem display die unmerklich gealterten lorbeerbäume auf einem kirchplatz die zweifel über den richtigen platz im leben sind längst zerfallen hat sich etwas so deutlich geändert und zwischen den fassaden hinter denen das leben karg und still dahin gleitet leiten mich deine gedanken mit einem einzigen satz und in all der wahrheit trägt mich unbedingt und frei deine liebe


III

herzufer in der verbleibenden zeit dieses guten lebens um das herzufer wissen an dem es für mich immer eine anlegestelle gibt


Hermann Josef Schmitz