Dienstag, 31. Januar 2017

Windbruch

windbruch ein abgerissenes leben mitten im feld zerbrochen im wind und hoffnungslos lagern die grauen schatten als kalte hüter an den schneerippen die die felder begrenzen wenn du dich umdrehst im schwer gewordenen atem wenn du dich umdrehst bleiben die fragen was geschieht mit dem nest aus abgebrochenen ästen aus gedanken die sich unsortiert gesammelt hatten wohin fließt die wärme die aus eines langen lebens tiefe aufgerissen wurde windbruch zerschnittene träume keine umarmungen mehr an der rauhen haut morgen kommen die maschinen und übermorgen bleiben vorübergehend risse bis zum frühling wenn alles überwächst und die zauderer des zeitgeistes in den sälen der welt aufbrechen und sich wieder daran machen die langeweile zu vertreiben dabei wäre es an der zeit unvollendeter zu werden nachgiebiger und sich verführen zu lassen von all den menschen die sich gelöst haben von den grauen schatten von den blinden mauern und von den uneingelösten versprechen windbruch ein baum vergeht wie ein mensch und ein traum vergeht wie ein versprechen und im schwer gewordenen atem spüre ich die erregung nach dem windbruch auf das was kommt ungewiss unsicher und vertrauend auf mich selbst auf meine sehnsucht in meine zärtlichkeit und in der gewissheit geliebt zu sein und angenommen von dir und dem leben


Hermann Josef Schmitz