I
im einzigen ungebändigten auf und ab der wellensägen die kleinen herden auf
ihren brettern die ihnen heute die freiheit bedeuten eine voller schmerzen wenn
der wind stärker ist als die gewählte spur und doch spiegelt sich in den
erschöpften augen etwas wie glück losgelöst von allen programmen die sie nicht
wählen konnten stehen sie hier anfänger eines neuen versuches eines
augenblickes den sie erinnern werden lange danach in den grauen lichtlosen
käfigen den sie erinnern werden und der ihre sehnsucht wieder beleben wird nach
diesen tagen am meer
II
im schatten der lavaberge liegen ungeordnete steinbeete schutzlos und ohne halt
nur die kraft in sich die vielleicht genügt um zu bestehen bis eine vom wind
angetriebene welle kommt und alles mitnimmt was in der unordnung seine eigene
ordnung hatte und der sand vom jahrtausendelangen schleifen im rückgang des
wassers aufatmet befreit von den steinbeeten licht saugt wie ein hungriges tier
und nichts ist als pures sein
III
da geht einer und schaut beim gehen den wellen zu lauscht ihrer kraftvollen
bewegung und hört das schleifen der feilen am ewigen gestein da geht einer und
öffnet alles dem wilden licht und atmet wie lange nicht mehr und wird nicht
müde vom gehen und schauen und atmen und da sitzt einer und schaut den wellen
zu bewegt kaum das auge denn alles bewegt ihn beim sitzen und schauen und atmet
das licht wie luft da sitzt einer in sich während alles bewegt bleibt und hört
auf den gedanken zu folgen die zu einer anderen welt scheinen als jetzt
Hermann Josef Schmitz