Freitag, 6. Oktober 2017

Ascotal

I


hier ist die welt leichter und schwerer zugleich und die demut legt einen schleier über alles was scheinbar wichtig ist hier ist die luft leichter und der himmel heller über der weite rufen die milane und gleiten voller eleganz über die täler das blau schönt die karge weite an den hängen hie und da stehen bäume auf dünnem grat und scheinen eine karawane die sich aufmachen will die straßen sind dünn und an den seiten abgründe die wind wasser und luft geschaffen haben hier wird die eigene welt mein eigenes leben klein und ich selbst ein wanderer zwischen staunen und schlingern



II



scheinbare städte aus vergänglichem gestein und bienenstöcke die in ihrer anordnung die ordnung der natur halten im großen tal höre ich das gedankenecho der tosenden wasser die jahr um jahr die menschengroßen kiesel schleifen und dann vergehen in der heiteren gelassenheit eines kommenden sommers hier will ich schweigen mich halten an dem weg der durch dich weiter wird will meine augen schließen und nur noch hören wenn der milan seine flugbahn legt



III



ein schattenstrich ein wunder das von grat zu grat sich schwingt ein ort der pause dort mit blick auf eine große weite ein schattenstrich ein blinder passagier aus angst der nah an meinem herzen rastet hier wär ich gerne nochmal kind wär leicht wie eines vogels schwinge und hätte keinen plan für das was in der nächsten stunde einen platz in meinem herzen suchte



Hermann Josef Schmitz


Eine der atemberaubendsten Landstriche auf Korsika - das Ascotal.

Habt ein schönes Wochenende und viel Spannendes im Blick in Nähe und Weite.