Sonntag, 4. März 2018

Bist du immer da

eine letzte kante aus schnee hinter dem namen
wartest du immer hinter der schattentür
wechseln die zeiten des leisen wachsens
und hinter dem gelebten leben
kommt wieder ein schwung in die tage
immer bist du da
die unscharf gewordenen bilder
reifen wieder neu im längeren licht
die müden häuser strecken sich
still und verborgen kauern die blüten
sie wissen um ihre zeit und ihre bestimmung
immer bist du da
die dünne nabelschnur zu einem anderen leben
hast die erinnerungen festgeschrieben
und die worte auf ein zeilenband geheftet
in der weite verblasst der schmerzbogen mehr und mehr
im wechsel von wachsen und vergehen
bist du immer da

                                                                                          für P.


Hermann Josef Schmitz


Mir ist das jetzt genug mit dem Winter, ich träume von leisen Blütenaufbrüchen, Lufthäutungen und unbeschwerten Laufstrecken. Auch wenn es schön aussieht.