verblühtes
luftgewebe jetzt wächst vieles ins verborgene und wächst im verborgenen
verblühte träume nicht aufgegangene sehnsüchte ein entkommenes leben seitwärts
unbemerkt und die tage trennen sich aus der leichtigkeit alles stimmt und doch
wiegt das suchen schwer das ungenaue suchen das suchen nach richtung und die
müdigkeit die sich darin aufhält im verborgenen dort wo ich mit mir selbst
verhandle und nie ein ergebnis finde das sich richtig anfühlt verblühtes
gestein jenseits der wassergrenze kein wolkenbeet am morgen aber tau auf den
zugewachsenen wegen ungeformtes geäst gräser nesseln die genässte haut taub nur
das hangeln von schattengrenze zu schattengrenze das verschwinden in der
eigenen dunkelheit und die sehnsucht sich hinzugeben wenn es am schönsten ist
sich loszulassen und neu zu werden ohne ein müssen und wieder ankommen dort im
verborgenen unter der haut wo eine heimat blüht größer als augen und hände und
herz wo eine heimat sich eigen nennt die nach keinem horizont begehrt
aufgeblühtes luftgewebe ein letzter schneller schritt und dann wieder langsamer
werden im atmen im schauen im herzschlag im sehnen aus dem verborgenen wachsen
Hermann Josef Schmitz