Sonntag, 1. Juli 2018

30062018 // S 01 L_02 // 1:00:50

verblühtes luftgewebe jetzt wächst vieles ins verborgene und wächst im verborgenen verblühte träume nicht aufgegangene sehnsüchte ein entkommenes leben seitwärts unbemerkt und die tage trennen sich aus der leichtigkeit alles stimmt und doch wiegt das suchen schwer das ungenaue suchen das suchen nach richtung und die müdigkeit die sich darin aufhält im verborgenen dort wo ich mit mir selbst verhandle und nie ein ergebnis finde das sich richtig anfühlt verblühtes gestein jenseits der wassergrenze kein wolkenbeet am morgen aber tau auf den zugewachsenen wegen ungeformtes geäst gräser nesseln die genässte haut taub nur das hangeln von schattengrenze zu schattengrenze das verschwinden in der eigenen dunkelheit und die sehnsucht sich hinzugeben wenn es am schönsten ist sich loszulassen und neu zu werden ohne ein müssen und wieder ankommen dort im verborgenen unter der haut wo eine heimat blüht größer als augen und hände und herz wo eine heimat sich eigen nennt die nach keinem horizont begehrt aufgeblühtes luftgewebe ein letzter schneller schritt und dann wieder langsamer werden im atmen im schauen im herzschlag im sehnen aus dem verborgenen wachsen


Hermann Josef Schmitz