dich
aushalten können im schrittgebälk morbide spaliere brennesseln harte gräser die
schatten lange verse über ganze wege hinaus und im seelengepäck eine lange
liste voll schöner begegnungen lichtungen aus erinnerungen sprünge in andere
leben und wieder zurück wenn du den tag vor dir siehst wirst du warten und dich
treiben lassen dich entfernen von den
gerüchten als wäre der sommer vorbei aber die tage reifen jetzt anders späte blüten
neigen sich an verblühende blattfische später wirst du dich an luftstämme
lehnen das schweigen verstehen und keine worte mehr suchen für das was sich
hinter die augen legt wie aufgeschichtete tage deren gesichter
aneinandergeschmiegt ein ganzes leben auffüllen morbide spaliere das späte glück
wachsender bäume ein verlorener see lichtlinien zwischen den winzigen
bewegungen des wassers als würden sich die steine bewegen tief unten signale
schicken unmerklich schriftzüge aus einer anderen tiefe rückzüge ein zärtlicher
gedanke ein sehnen eine ferne eine andere ferne und stille wenn du die tür
öffnest und in die morgendämmernde stube trittst
Hermann Josef Schmitz