Samstag, 3. November 2018

01112018 // S 01 M // 50:50

zwischen kurzlebigen lichtblüten das schweigen dunkler gedanken sie wuchern an deiner herzwand empor wenn du nicht läufst werden sie größer zwielichtige gestalten flechten dunkle moose und eine vergänglichkeit die die tränen in blatthülsen trägt morgens scheint die zeit zu stehen menschen gehen geduckt die abläufe lassen sich berechnen das leben spult sich besinnungslos auseinander eine schneise eine wolkenbraue und die unerfüllte sehnsucht nach dem vergehen zwischen kurzlebigen lichtblüten verstummen die wörter werden dunkler farben verlieren sich aus den blattziegeln erdspeicher ein verlorener seerosenteppich und gebrochenes gras aber die schrittfolgen bleiben stumme steine grüßen ein vereinzelter baum sammelt lichtblüten und die arme beschleunigen den blick hin zum ziel zwischenstunden später wirst du vergebens nach worten suchen keine sätze schreiben leerseiten verschweigen zwischen kurzlebigen atemzügen


Hermann Josef Schmitz