Dienstag, 16. Juli 2019

Koserow

I

dem flug der möwen nachschauen und den blick in der ferne verlieren im schatten der zeit liegen schweigen mit dem wind denken alle türen und fenster öffnen und die schwere ausgehen lassen dem gleiten der wolkenstädte folgen später im wellengang liegen vertrauen wenn die tiefe dunkel ist sich tragen lassen und den blick verlieren und doch behalten


II

ungenaue vergangenheit zwischen den landstrichen brüche kieferschatten eine windrose und ein unhaltbares herz das verfalldatum der zeit wie eine abgelaufene frist und doch dieses ungenaue was bleibt und eine wunde die sich nicht schließen wird



III

wenn nichts verbindet bleiben sprache und blut und eine gemeinsame zeit mit viel zu kleinen räumen und der eingeschnürten sehnsucht welches leben könnte das richtige sein und gibt es das richtige leben was bleibt wenn alles vergangen ist welche worte und welche begegnungen rühren dich an und was bleibt wenn nichts bleibt


IV

am schwersten waren die gedanken ins ungewisse


Hermann Josef Schmitz




Es darf gerne wieder sonniger werden ;-)