Dienstag, 10. September 2019

08092019 // S 02 // 37:08

die regenherden werden zum menetekel gegen die zeit ein empfang mit kalter schrift aber die vergleiche zählen nichts ich umarme das seufzen der bäume ihren stillen widerstand und ihre erhabenen kronen meine schritte tragen mich an verwucherten narben entlang verwundete stämme haben die sorglosen übersehen auf ihrer reise als wäre nichts aufzurechnen nichts auszurechnen nichts zu vergeben und einen neuanfang zu pflanzen ein ende der vermeintlichen schönheit als wäre das alles noch richtig und der glaube ein irrsinn man könne die welt besiegen und bliebe unsterblich die wolkenherden ziehen weiter meine schritte legen einen leisen rhythmus in meinen herzschlag beschleunigen den atem die kühle des nachmittags legt sich wohltuend auf die kränkungen entlang der aufgebrochenen zeit öffnet sich am ende eine lichtung und die weite ist ein großer moment der eigenen winzigkeit


Hermann Josef Schmitz