Samstag, 7. Dezember 2019

06122019 // S 01 // 42:46

dort wo die wälder die weite freigeben rieche ich den ersten schnee während der wasservogel ein rippengitter auf den kleinen see zeichnet dünne haut und das herz in der tiefe wie ein kammer der verborgenen träume hinter den lufthäusern die lauernden winde und die vergessene unsicherheit zwischen den siedlungen der bäume die stille diese unfassbar schöne stille und die schritte werden zu einem rhythmus ein flackerndes auge beunruhig den blick ein vergessener trost wird wieder wach die zeit wendet zur nächsten seite unberührt ein vergangener name ein herzschlag und dann eine wachsende lichtstunde blau wie die feder der elster und zwischen dem gefieder wächst ein wintergedicht schneefarben geheimnisvoll unvollkommen gleich einer lebenslangen liebe dort wo die wälder die weite freigeben


Hermann Josef Schmitz