Mittwoch, 17. Juni 2020

16062020 // S 01 S // 30:47

fräsender lärm stört die frühe stunde grashalme zittern und ihre kleinen wasserkronen üben balance die kühle luft in den kathedralen und die unverbrauchte zeit vor mir liegt das unausgesprochene wort das luftige verlangen und die hingabe einer fragelosen satzreihe ich entferne mich mit schnellen atemschritten aus dem fräsenden lärm ins leise die bäume üben andacht niemand stellt berechnungen an die liebe ist bedingungslos und stark nichts will ich verlangen und alles nichts will ich begehren und immer dich unter den hohen altären schwirren gebete und ich atme mich staunend und demütig über eine unsichtbare linie hinaus


Hermann Josef Schmitz