Sonntag, 2. August 2020

01082020 // S 01 M // 54:31

die luft ist ohne glanz und beugt sich mühend in den morgen hinter den abbiegungen menschenleere ein vergessener abdruck mühsame schrittfolgen aufgerichtete haut noch keine fragen noch keine entstellten antworten niemand legt dir berechnungen vor noch musst du nicht abliefern und kannst den zwängen und den ängsten auslauf gewähren die luft ist ohne glanz und strafft sich hinter grauen wolken die schritte tragen einen selbstgewählten schmerz halbherzig frisst sich das licht an den wegen entlang fenster bleiben verborgen im stoff der feiertagsfahnen bleibt das versteckte blut von vielen hundert jahren davon sagen sie nichts in ihren beschwingten reden sie bleiben bei den erfolgen bei den abgerungenen siegen und den abgerissenen grenzen die luft ist noch ohne glanz und die geschichte bleibt mir verschlossen


Hermann Josef Schmitz