Dienstag, 1. September 2020

Mitten in einer verwegenen Zeit

einmal blieb der regen tagelang
blüten standen still
manchmal rissen blätter
wolkenwasser berührte die offenen adern
einmal blieb der regen tagelang
sein orchester schluckte die fremden geräusche
und sein atem legte sich auf alles
was er erreichen konnte
einmal blieb der regen tagelang
wir schlossen uns in der stunde des nachmittags ein
zügellos flatterten lippen und hände
und haut brach aus ihrer fassung
einmal blieb der regen tagelang
dann lagen wir jenseits der stunde
wie eine fassungslosigkeit des glücks
mitten in einer verwegenen zeit



Hermann Josef Schmitz