Dienstag, 10. November 2020

07112020 // S 01 // 43:48

auf leisen wegen liegen ungezählte blätterseelen der müde kopf macht sich gedankenfrei jetzt folgt der blick bis in die gipfel der verlassenen geäste und zählend legen schritte eine strecke an die zeit scheint ungelobt gerodet werden freie worte die überschrittenen grenzen bald zurückgeholt und in der dunkelheit kein sternenfeuer mehr gezündet doch jenseits der verbitterung der müden stunden ohne eines menschen wort legt sich mein schritt die strecke wieder an die ich so oft gelaufen bin und die mir jedes neue mal ein kleines wunder bleibt dort wo das schilf gebrochen und die wasser hochgewachsen sind dort bleibt der blick für einen winzigen moment verzückt und jenseits all der festgeschlagenen verordnungen bleibt mir der eigene schritt ein treuer aufgang aus den wäldern trägt mich zum blauen hafen treibt mich entgegen aller ungezügeltheit bis in die wohnstatt deiner warmen augen dort glättet sich das ungestüme und deine aufgestützte hand hält meinen frei gewordenen blick


Hermann Josef Schmitz


Schnörkellos und erfrischend -
«Fame and fortune» von Bad Company.