I
ein lichter traum fließt ohne zügel durch die wälder der schritt reihenfolge
liegt in einem schattenwurf ein letztes mal bereist ein kalter luftzug dünne
äste legt einen seidenanker über jedes graue rindenvlies noch hält der winter
seiner letzten tage festgeschriebenes gelübde noch liegen knospen unter einem
weichen gleis doch hat das blau der weiten himmel längst sein kühles zittern
aufgegeben die lungenflügel stehen fest im weiten rund jetzt legen sich die
schritte wieder einen eigenen verlauf keinen zähler braucht es keine spur die
eingelagert wird nur unnotierte atemzüge luftgedanken eines herzschlags
zwischennote und diese sehnsucht nach der hellen zeit
II
ein lichter traum fließt durch die wälder ich trage meine liebe auch im fernen wie ein versprechen ein begehren ich trage sie wie einen lichten traum
Hermann Josef Schmitz
Die wunderschöne Krokuswiese im Areal von Schloss Massenbach.