Montag, 8. März 2021

In eine lichthelle Höhe

diese stillen sonntage
an denen ich dich nur in meinem taumelnden herz tragen kann
bleibt mir das sehnen nach dir
den bewegungen deiner lippen wenn du lachst
wenn du ohne worte über das leben nachdenkst
wenn deine hände alles lieben was sie anfassen


diese stillen sonntage
in denen momente aufbrechen die zu viel bedeutung einnehmen
bleibt mir das träumen zu dir
deinen schritten über die uferlinie hinaus
wenn du deine schwere abstreifst wie einen müden tag
wenn deine augen alles lieben was sie ansehen


an diesen stillen sonntagen
halte ich aus der ferne meine liebe zu dir in eine lichthelle höhe



                                                                                                   für Annemarie


Hermann Josef Schmitz


Gelesen habe ich in den letzten beiden Monaten natürlich auch und hier ist die Kurzbeschreibung der Bücher, unter denen ein paar sehr besondere sind.


«Stockholm Affairs» von Hanna Lindberg
Schwedischer Krimi, der hinter den Kulissen von Luxusrestaurants spielt. Auf der Suche nach dem Mörder zeigt er die Verflechtungen und Abhängigkeiten von Gastronomie, städtischen Behörden und Kritikern auf. Hinzu kommen auch einige Eindrücke über die skandinavische Haute Cuisine.
Lesenswert, aber nicht herausragend.  


«Achtsam morden» von Karsten Dusse
Wie ein Achtsamkeits-Seminar, zu dem der Hauptprotagonist von seiner Frau gezwungen wird, zu bemerkenswerten Umsetzungen führt. Ein Mord, der nach allen Regeln der Achtsamkeit geschieht, führt uns mit Björn Diemel, dem Hauptdarsteller, zu einer tollen Reise durch dieses sehr originelle Buch. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung, die ich zum nächsten Geburtstag geschenkt bekomme.


«Wurfschatten» von Simone Lappert
Ada heißt die junge Hauptfigur in diesem fragilen und nachdenklichen Roman der Schweizerin Simone Lappert. Sie erlebt ihren Tod in Träumen und ängstigt sich davor auch am Tag. Zunehmende Isolation, Loslösung von Freunden, Brüche in der noch jungen Karriere als Schauspielerin; all das macht ihr das Leben schwer. Bis ihr Vermieter in der Kompensation von Mietschulden seinen Enkel Juri als Untermieter in der Wohnung platziert.


«Letzter Fasching» von Herbert Dutzler
Interessant zu lesender Krimi: einmal weil ich eine Verfilmung eines Dutzler-Krimis schon mal gesehen haben und damit die Figuren ein Gesicht haben. Zum zweiten, weil ich in den 1980er Jahren schon mal in Altaussee war und damit die Gegend ebenfalls ein Gesicht hat. Abgesehen davon ist das ein schöner Platz. Und Dutzler auch wiederholungswert.


«Zugvögel» von Charlotte McConaghy
Das war ein mehr als eindrückliches Buch und wird auf meiner Topliste am Jahresende nicht zu verdrängen sein. Es hinterlässt so vieles an unbedingter und besonderer Liebe, es macht die besondere Schönheit der Natur spürbar, den starken Willen der Hauptfigur Franny auf der Suche nach den letzten Küstenseeschwalben. Gleichzeitig beschreibt es die unfassbare und gnadenlose Zerstörung der Natur und das ist sehr schmerzhaft und berührend.


«Masuren» von Dirk Bleyer & Mia Raben
Bildbände mit Textpassagen lese ich eher selten. Masuren aber ist, seit ich 19 bin (und damals den inzwischen verstorbenen Schriftsteller Peter Jokostra kennenlernen durfte, der einen Roman über Masuren geschrieben hatte), eine Sehnsuchtslandschaft, die ich in den nächsten Jahren unbedingt besuchen möchte. Viele Jahre lag der Gedanke daran brach, in den letzten Jahren kam er ab und zu, durch das Buch von Bleyer und Raben bin ich wieder angetrieben, dort anzukommen.



Dazu Bilder von einem wolkenreichen Sonntagsspaziergang gestern: