Samstag, 17. Juli 2021

Heimat juligrau

I

den angeborenen stunden der frühe begegnen sich zu ihnen hindenken sie nachdenken bis an den rand der erinnerung denken worte aufspüren dialoge auffinden in kleinen räumen die groß erschienen abenteuer aufwecken die immer nur erdacht waren sie jetzt mit anderen augen entdecken und bis zu jenen rändern gelangen die eine enge schnürten die zu lange blieb wegen nachgehen ihre spuren ihren tage ihren bewegungen ihre gesichter fassen können und den wurzeln ein innehalten ein schweigen schenken wieder und wieder dem fluss folgen der das licht des grauen tages trägt im luftzug seines strömens den basaltturm in der ferne sehen einen sommerabend erinnern brennend die luft und jetzt auf jene fragen keine antworten mehr bekommen können



II

jene freitagnächte erinnern im vorbeigehen schlanke gläser stille läden denen man das innenleben entzogen hat ein vergessenes schild ein zeit des beginnens und unvergessliche tage etwas teilen mit dir ohne es beschreiben zu müssen die geschichte neu schreiben aber nicht schöner werden lassen sondern sie aus dem erinnern schälen aus der patina der vergessenen zeit nur die schleppkähne fahren unbeirrt mit dem strom und gegen den strom und das wasser fügt sich nur sich selbst und seiner bestimmung


III

es gibt diese grauen sommertage in denen ich mir in meinen kinderjahren begegne verschlossen die träume aufblühend der kleine garten am rande des schuppens es gibt diese grauen sommertage an denen ich mit dir schweige vor glück


Hermann Josef Schmitz