Sonntag, 19. September 2021

18092021 // S 02 // 39:01

bäume wie spanten im schiff einer kathedrale und ihre kreuzgänge die stillen gebete kühler luft umarmen mich nach einer langen zeit ich laufe in die unberührte stunde keine stimme kreuzt die luft in der ferne bleibt die sehnsucht zurück nichts anderes zählt als die folge der schritte der rhythmus der atemzüge und die freude über die wunder der normalität später entdecke ich in den hinterzimmern vergessene blüten ein zaun fällt unter der haut heller schein drängt sich in die keller die räume zur angst öffnen sich dann bleibt ein treibender mund wortlos verlangend und scheu während sich die wärme des sommers unter den bäumen sammelt die schürfungen verschwinden und alles gelingt ich denke jetzt nicht an die nächste stunde an den bitteren schlaf ich bleibe unter der warmen achsel der luft und höre den zugvögeln zu sie löschen die fracht des sommers ein letztes mal dann lichten sie die anker


Hermann Josef Schmitz