bäume
wie spanten im schiff einer kathedrale und ihre kreuzgänge die stillen gebete kühler
luft umarmen mich nach einer langen zeit ich laufe in die unberührte stunde
keine stimme kreuzt die luft in der ferne bleibt die sehnsucht zurück nichts
anderes zählt als die folge der schritte der rhythmus der atemzüge und die
freude über die wunder der normalität später entdecke ich in den hinterzimmern
vergessene blüten ein zaun fällt unter der haut heller schein drängt sich in
die keller die räume zur angst öffnen sich dann bleibt ein treibender mund
wortlos verlangend und scheu während sich die wärme des sommers unter den
bäumen sammelt die schürfungen verschwinden und alles gelingt ich denke jetzt nicht
an die nächste stunde an den bitteren schlaf ich bleibe unter der warmen achsel
der luft und höre den zugvögeln zu sie löschen die fracht des sommers ein
letztes mal dann lichten sie die anker
Hermann Josef Schmitz