den blick ins weite verweigern
als wäre die eigene welt wohltuend eingezäunt
schmerzte die schändung an einem anderen ort
würde das schnelle vergessen trost werden
den blick ins nahe senken
als wären die dröhnenden fragen verstummt
wäre die schändung kein geschriebenes wort
eine verkaufte rückfahrkarte aus übertreibung
den blick ins innere verschönen
als wären kataloge lösungseintritte
verschwände die schändung wie ein gewitter
blieben die unverkäuflichen wahrheiten
Hermann Josef Schmitz
Mit dem Blick auf drei gelesene Bücher und einer schönen Impressionen von Schloss Landshut wünsche ich ein erholsames Wochenende mit leuchtenden Wäldern, Wiesen und blauen Himmeln.
«Julia Durant. Die junge Jägern» von Andreas Franz/ Daniel Holbe
Ein weiter Blick in die Vergangenheit, der Beginn der Karriere von Julia Durant in den 90er Jahren. Schon eine Weile schreibt ja Daniel Holbe im Sinne des verstorbenen Andreas Franz weiter, hier gibt es im 21. Band quasi die Rückblende zum Beginn. Bewährtes Muster, man muss sich an die Zeit, in der viel Technik von heute noch nicht vorhanden war, wieder gewöhnen. Für Krimi-Fans unverändert sehr lesenswert.
«Der Brand» von Daniela Krien
Ungeschminkt, manchmal schwer zu verdauen, aber immer gut. So ging’s mir erneut mit Daniela Kriens neuem Buch. Ein Roman über ein Ehepaar, dessen unausgesprochenen Bedürfnisse, Wünsche, aber auch Verletzungen, Bindungen und Kränkungen in drei Wochen gemeinsamen und auch einsamen Urlaubs schonungslos offenbaren. Gehört auf jeden Fall zu den besonderen in diesem Jahr.
«Alles ist möglich» von Elizabeth Strout
Neun Kurzgeschichten, deren Protagonisten lose zueinander Verbindungen haben. Elizabeth Strout schreibt pointiert und hintergründig, es ist mein drittes Buch und ich mag sie auch gerne in den Kurzgeschichten. Immer wieder hadern ihre Figuren mit Schicksalen, Missständen und den alltäglichen Verwürfnissen des eigenen Lebens.