Sonntag, 28. November 2021

27112021 // S 01 S // 32:53

mitten in das grau atmen und lichtungen finden dort eine handbreit unter dem herzen das leben spüren und leise werden in der vergänglichkeit und wiederkehr der großen wälder jetzt stehen die bäume schutzlos und verletzlich aber sie trauen den vergehenden wintern und ich laufe in ihr liebendes schweigen und suche den rhythmus meiner worte den klartext zwischen den zeilen in einer verschönerten zeit deren menschen die eleganz der unwahrheit viel zu lange gelernt haben längst haben sie sich auf ihren laufstegen eingenistet erhöhen die quote und leben von nichts als vermeintlichem erfolg aber es braucht mehr denn je die liebenden jene die mit den offenen armen und den weiten lungen jene die ausufernde gedanken zum anhalten bringen ich atme mitten ins grau und hinter dem gerodeten ufer weiß ich um meine heimat handnah zur bahn deines herzens


Hermann Josef Schmitz


Heute mal wieder eine Übersicht gelesener Bücher, Teil 2 folgt in der kommenden Woche:

«Rigigeister» von Silvia Götschi
Ich habe einige Krimis von Silvia Götschi gelesen, die ich sehr fesselnd fand. «Rigigeister» hat mich nicht in vollem Maße überzeugt. Das Buch besteht aus verschiedenen Handlungen, verschiedenen Verdachtssträngen und im Mittelpunkt steht ein Kommissar, der unkonventionell handelt, aber nicht gut zu seinem Team schaut und auch immer wieder am Rand seiner Belastung ist. Später lösen sich alle Vermutungen, die das Buch erzeugt, in eine andere Richtung auf.


«Unsere Seelen bei Nacht» von Kent Haruf
Mein erstes Buch von Kent Haruf. Der Roman handelt von zwei verwitweten Menschen, die eine zarte Bande knüpfen, um dem Alleinsein zu entgehen. Das Unverständnis der Ortsbewohner überstehen sie gut, einzig ihr Sohn macht ihnen das Leben am Schluss sehr schwer. Ungewöhnliches und berührendes Ende, gleichzeitig beinahe nicht stimmig. Aber das muss ja auch nicht sein. Der Roman spielt in den USA und ist gleichzeitig auch in seiner Handlung hier realistisch.
War mir nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch von ihm lesen wollte, hatte aber bereits vor dem Ende des Romans eines gekauft, dass gerade in mir Platz bekommt.


«Das Kind in mir will achtsam morden»
von Karsten Dusse
Das erste Buch von Karsten Dusse «Achtsam morden» fand ich klasse. Pfiffig, spannend und ganz anders. Dieses – das 2. Buch einer weitergehenden Reihe – geht so. Es hat schon spannende Aspekte, wirkt aber oft durchschaubar und das Innere Kind wird oft strapaziert. Insgesamt zu langatmig und für mich klar, die Reihe nicht weiterzulesen.


«Der Richter-Code» von Edgar Franzmann
Kölscher Klüngel, das grandiose Richter-Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms, der Einbruch des Stadtarchivs und ein ehrgeiziger Journalist, der einen Mord aufklären will. Spannend und auch interessant geschrieben, manches natürlich fiktiv, aber ein guter Einblick in die kölsche Welt. Und die finde ich immer auch besonders heimatlich.