mitten
in das grau atmen und lichtungen finden dort eine handbreit unter dem herzen
das leben spüren und leise werden in der vergänglichkeit und wiederkehr der
großen wälder jetzt stehen die bäume schutzlos und verletzlich aber sie trauen
den vergehenden wintern und ich laufe in ihr liebendes schweigen und suche den
rhythmus meiner worte den klartext zwischen den zeilen in einer verschönerten
zeit deren menschen die eleganz der unwahrheit viel zu lange gelernt haben
längst haben sie sich auf ihren laufstegen eingenistet erhöhen die quote und
leben von nichts als vermeintlichem erfolg aber es braucht mehr denn je die
liebenden jene die mit den offenen armen und den weiten lungen jene die
ausufernde gedanken zum anhalten bringen ich atme mitten ins grau und hinter dem
gerodeten ufer weiß ich um meine heimat handnah zur bahn deines herzens
Hermann Josef Schmitz
Heute mal wieder eine Übersicht gelesener Bücher, Teil 2 folgt in der kommenden Woche:
«Rigigeister» von Silvia Götschi
Ich habe einige Krimis von Silvia Götschi gelesen, die ich sehr fesselnd fand. «Rigigeister»
hat mich nicht in vollem Maße überzeugt. Das Buch besteht aus verschiedenen
Handlungen, verschiedenen Verdachtssträngen und im Mittelpunkt steht ein
Kommissar, der unkonventionell handelt, aber nicht gut zu seinem Team schaut
und auch immer wieder am Rand seiner Belastung ist. Später lösen sich alle Vermutungen,
die das Buch erzeugt, in eine andere Richtung auf.
«Unsere Seelen bei Nacht» von Kent Haruf
Mein erstes Buch von Kent Haruf. Der Roman handelt von zwei verwitweten
Menschen, die eine zarte Bande knüpfen, um dem Alleinsein zu entgehen. Das
Unverständnis der Ortsbewohner überstehen sie gut, einzig ihr Sohn macht ihnen
das Leben am Schluss sehr schwer. Ungewöhnliches und berührendes Ende,
gleichzeitig beinahe nicht stimmig. Aber das muss ja auch nicht sein. Der Roman
spielt in den USA und ist gleichzeitig auch in seiner Handlung hier realistisch.
War mir nicht sicher, ob ich ein weiteres Buch von ihm lesen wollte, hatte aber
bereits vor dem Ende des Romans eines gekauft, dass gerade in mir Platz
bekommt.
«Das Kind in mir will achtsam morden» von Karsten
Dusse
Das erste Buch von Karsten Dusse «Achtsam morden» fand ich klasse. Pfiffig,
spannend und ganz anders. Dieses – das 2. Buch einer weitergehenden Reihe –
geht so. Es hat schon spannende Aspekte, wirkt aber oft durchschaubar und das
Innere Kind wird oft strapaziert. Insgesamt zu langatmig und für mich klar, die
Reihe nicht weiterzulesen.
«Der Richter-Code» von Edgar Franzmann
Kölscher Klüngel, das grandiose
Richter-Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms, der Einbruch des Stadtarchivs und ein ehrgeiziger Journalist,
der einen Mord aufklären will. Spannend und auch interessant geschrieben,
manches natürlich fiktiv, aber ein guter Einblick in die kölsche Welt. Und die
finde ich immer auch besonders heimatlich.