noch
erfinden sie sich neu
verdrängen jeden schrecken jeden vorbehalt
noch drängen sie und wollen mehr
aber beinah unbemerkt seit einer großen weile
hat sich ein großes traurigsein
in ihren worten ihrem tun in ihrer zärtlickeit
wie ein so lange weggewesenes eingenistet
ist eingezogen ohne sie zu fragen
und auf den warmen lippen
hat sich von selbst das helle lachen abgewöhnt
in allem gehen im bleiben und in ihrem denken
ist eine unbemerkte schwere schwer geworden
die weiche haut trägt kein umarmen mehr in sich
und wenn sie sich auch neu erfinden
der helle glanz die unbeschwerte freude
ein morgen wie ein frischer himmel
wie eines aufbruchs stimmung
bleibt jetzt bloß noch erinnerung
Hermann Josef Schmitz