du trägst
die verschriebenen
worte
unter das fenster
leer geworden
erblassen sie
bis zur erinnerung
wir tauschen
du gibst grün
für mein blau
Hermann Josef Schmitz
Vor 14 Jahren habe ich zum ersten Mal gebloggt, in diesen Farben und in dieser
Schriftart. Das Gedicht stammt aus meinem ersten Buch und ist für mich eines
der wichtigsten Gedichte. Leider ist das dazugehörige Buch nicht mehr
erhältlich, weil der Verlag bereits vor einer Weile Konkurs anmelden musste.
Ich erinnere mich immer sehr gerne an diesen Tag. Annemarie meine Herzdame war
die Impulsgeberin. Wie sie überhaupt die Motivation dafür schuf, meinen
Gedichten und Prosatexten einen größeren Raum zu geben und ihnen mehr Begegnung
in Büchern und Postkarten zu verleihen. Das ist in diesem Jahr in der laufenden
Osterausstellung im Schloss Jegenstorf wieder so. Zwischenzeitlich findet aber die
Begegnung in der Poesie viel stärker als seinerzeit in den sozialen Medien
statt und ich freue mich auch über diesen Weg.
Poesie muss immer einen Platz haben dürfen, den Blick verändern für einen
Augenblick genauso wie für eine lange Zeit. Raum geben für das Schöne und
Zeitlose, Gedanken und Träume anlegen wie ein Beet, das sich jedes Jahr neu
beweisen möchte in seinem Blühen.
All den treuen Wortgarage-Leser*innen danke ich sehr sehr herzlich für 14 Jahre
des Begegnens und Lesens in der Wortgarage.
Ich schreibe weiter, es gibt so vieles, für das die Worte einen Platz
haben und dem Leben Wunder und Berührung schenken.
Meiner geliebten Herzdame und Ehefrau – der großartigen Glaskünstlerin – danke
ich unverändert für dieses Begegnen und für die Reise, die uns gemeinsam
inspiriert. Es ist wunderbar und bereichert mich unverändert und unvermindert
in meinem Denken, Wahrnehmen, Spüren und Lieben des Lebens.
Das 15. Jahr der Wortgarage darf kommen – ich bin bereit dafür.
Viele liebe Grüße und bleibt behütet.
Hermann Josef Schmitz