Dienstag, 12. Juli 2022

Sechsundfünfzig

schattenvögel lösen die verborgene kühle aus ihre flügelkammern ich lege eine schrittfolge an die sich an den wuchernden rändern verflüchtigt die gelesenen zeilen sind selten geworden wolken drängen sich ins blau der sommer bleibt ein sommer inmitten der unsicherheiten der nummerierten schmerzen aus dem tag der nahgewordenen ferne treten und wieder in eine ferngewordene nähe wachsen nichts verlangen als gemeinsam ins dunkle und helle zu treten die skeptiker die von den abgründen beseelten die schönredner die neben der katastrophe lächelnd nichts tun und die wahrheit verweigern in den sommerwäldern hängt die sehnsucht nach regen und mein warten zählt sich nach tagen meine ungewissheit liegt in den nachlassenden fasern sie sprechen und meinen sie wollen nichts sagen sicherheitskorrekturen abstände eine verweigerte annahme und die sehnsucht nach meer dessen geruch die schattenvögel mit sich bringen während du noch in der ferne wartest getragen von worten und einer beschriebenen zärtlichkeit und könnten wir es benennen wäre heimweh ein viel zu ungenaues wort


Hermann Josef Schmitz


Nachdem ungewiss ist, ob ich je wieder laufen (= joggen) werde und wenn, dann sehr lange nicht mehr, ist am Sonntag (dem 56. Tag der geschädigten Wirbel) der erste Gehtext entstanden. Anfangs inspirierte mich das Gehen nicht, langsam füge ich mich in die fließenden Landschaften und nehme anders wahr. Das ist zunächst mal gut. Jetzt sollen die Docs in den nächsten Wochen sagen können, wie es weiter geht.