alles
fließt zwischen
vielfarbigem grün schlängeln sich flussreste im lichtfächer warmer abende
muntern sich die gedanken auf die meldungen sprechen vom überleben während
steine luft himmel bäume nie ihre stimmen erheben sie wissen um ihre
vergänglichkeit und von ihrer wiederkehr jenseits der zeit alles fließt
während das leben ins stocken gerät längst sind wir kleinherzig geworden
berechnend und wollen begründungen für weiße westen herausgeben aber das zählt
nicht das zählt schon lange nicht mehr während wir uns heute unsterblich wähnen
schlängeln sich niedergänge über die gefilterten eindrücke alles fließt
und ich will zuversichtlich bleiben dass die neugeborenen andere wege
einschlagen demut erlernen die ihnen niemand mehr vorgelebt hat ihren
herzschlägen eine spur geben das leben anders feiern und ich will daran glauben
allen sorgen zum trotz das sie unbesiegbar werden in der liebe zu diesem geheimnis
in dem alles fließt
Hermann Josef Schmitz
Nach einer längeren Lesepause gibt es heute endlich wieder fünf Bücher, die ich in den vergangenen Monaten
gelesen habe:
«Wenn
es dunkel wird» von Peter Stamm
Einmal mehr Geschichten von Peter Stamm, die etwas zurücklassen, die
Gedanken nicht fertig werden lassen. Um das Dunkel von Veränderungen geht es,
um aufbrechende Wahrheiten und unerwartete Entscheidungen. Ich war eine Weile
gesättigt von den Erzählungen und Romanen von Peter Stamm, «Wenn es dunkel
wird» hat die Freude auf Neues wieder angefacht.
«Das Gewicht der Worte» von Pascal Mercier
Eines der faszinierendsten Bücher der jüngeren
Vergangenheit, das ich gelesen habe. Die Geschichte von Simon Leyland, dessen
Leben sich durch eine (wie sich bald herausstellt irrtümliche) Diagnose
verändert, braucht Zeit und Muße und ich konnte selten mehr als 50 Seiten am Stück
lesen. Zu intensiv sind die verschiedenen Begegnungen und Erinnerungen verflochten.
Zu intensiv ist das Gewicht der Worte, das einen immer wieder zum Nachdenken
bringt. Und das ist wohltuend.
«Abendrot» von Kent Haruf
In den Büchern von Kent Haruf bleibt der Kosmos des fiktiven Ortes Holt
und der darin lebenden einfachen Menschen zentraler Inhalt. Buch für Buch
entwickeln sich die Charaktere oder verlassen auch den Ort und manchmal das
Leben. Ich werde Kent Haruf weiterlesen, etwas von mir will in Holt bleiben und
schauen.
«Tiefes dunkles Blau» von Seraina Kobler
Die Seepolizistin Rosa Zambrano steht im Mittelpunkt dieses Krimis, der
in Zürich spielt. Ihre gesamte Lebenssituation steht parallel zu den Ermittlungen,
die durchaus spannend sind. Lesenswert, leichte Kost für den Liegestuhl, aber
nicht überragend.
«Tod im Aargau/Gift im Aargau» von Ina Haller
Ina Haller schreibt spannend. In dem Buch sind ihre ersten beiden Krimis
enthalten. Im Mittelpunkt steht hier (wie auch in anderen Büchern von ihr) eine
Verlagsmitarbeiterin, die neben ihrer eigentlichen Aufgabe auch inspirierend in
die Ermittlungen einwirkt. Was sich bei «Gift im Aargau» dadurch verstärkt,
dass ihr Lebenspartner die Abteilung Leib und Leben bei der Kripo Aargau leitet.
Das wird für mich nicht das letzte Buch von ihr sein.