in
den hohen sommern
machtest du am wenigsten zugeständnisse an dich selbst
es galt den richtigen zeitpunkt zu finden
an diesen langen hellen tagen
sangen die messer in ihrem gleichmäßigen takt
dein dank an die guten mächte war größer als du ihn zeigtest
und heute bleibt mir dein sorgfältiger blick
auf gräser ähren blüten und früchte
und heute wächst mir der kummer
über das wegwerfen im überfluss
das zerwürfnis der menschen mit der natur
in den hohen sommern
verstehe ich viele jahre später
wie groß deine demut und dein verzicht waren
wenn nichts blieb am ende des tages
als die minuten unter dem kirschbaum
mit einer zigarette in der einen hand
und dem gefühl reifer körner in deiner anderen hand
für
P. (* 03.08.1932)
Hermann Josef Schmitz
Heute wäre mein Vater 90 geworden, der letzte Geburtstag, an dem wir uns begegnen durften, war 2008. Was mir unverändert und als dankbar bleibt, ist die Erinnerung an ihn und die Verbindung zur Natur, die er in mir unbewusst über viele Jahre angelegt hatte.