Sonntag, 20. November 2022

Einhundertachtundachtzig

die täglichen schritte in eine reihenfolge bringen aufrecht in die nacht gehen die gedanken im zimmer lassen während aus fenstern lichtschnee auf hänge fällt die dunkelheit jenseits des nebels suchen und mich den inneren krümmungen entgegen stellen gewagte behauptungen verschweigen bäume suchen die einen schirm aus dunkelheit über die augenlider legen todesmeldungen die mich in meine mittlere kindheit verorten unmerkliche verluste hinterfragende bekundungen während sich der schmerz gegen meinen willen zum begleiter machen will die täglichen schritte die mühevolle gewissenhaftigkeit inmitten der verhängnisvollen schändungen im nahen und in der ferne vertrauensbrüche selbstverständlich gewordene haltungen die demut verlangen müssten und über allem die sehnsucht nach dem hellen raum deiner augen


Hermann Josef Schmitz