gib
deinen gedanken
eine leuchtende stimme
lass dich nicht unterbieten
im wettstreit der geifernden
trau deiner eigenen unsicherheit
aber bleibe nicht der mensch
der du heute bist
wechsle die grauen farben aus
wandere immer gegen den abstieg
leg einen horizont aus neugier an
weite ihn beständig
sei mit jedem tag
der mensch der du werden kannst
gib deiner freude eine große unterkunft
liebe unvernünftig und maßlos
sei großzügiger als andere zu dir sind
leg dich an wenn unrecht geschieht
bewahre den glauben ans leben
Hermann Josef Schmitz
Zwei wunderbare Männer haben heute Geburtstag: Wolfgang Niedecken wird 72 und noch schöner und berührender: Mein Enkel feiert heute seinen 1. Geburtstag. Eben zwei wunderbare Männer.
4 Bücher stelle ich heute auch noch vor,
die ich in den letzten Wochen gelesen habe:
«Gute Nachbarn»
von Therese Anne Fowler
Wenn man den Titel liest, versteht man im Laufe des Buches, was dahinter
wirklich steckt. Nämlich die Konfrontation zwischen den unterschiedlichen
Hautfarben, erschreckenden Vorverurteilungen und Sexismus der schlimmeren Art
in einem Vorort in den USA. Ein Buch, nah an der Realität, das deutlich macht,
wieviel noch im Argen liegt und das nicht nur in den USA. Hat mich sehr
angesprochen, auch wenn der Verlauf irgendwann ersichtlich wird.
«Zugersee» von Monika
Mansour
Der Krimi beginnt direkt mit der Tat: eine Reinigungskraft ersticht
einen Bankangestellten am Bahnhof Zug und gesteht die Tat sofort. Ihr Ehemann
beauftragt eine Detektei mit 2 Frauen und 1 Mann, die sich dem Fall annehmen
und tief in die Vergangenheit eintauchen. Am Ende gibt es Gerechtigkeit, aber
bis dahin ist es ein spannender Krimi, der aus der Sicht von Detektiv:innen
geschrieben ist und damit eine andere unkonfessionelle Ermittlung aufzeigt.
Monika Mansour hat da was Gutes hinterlassen.
«Agathe» von Anne Cathrine Bomann
Ein kleines stilles Buch um einen Psychiater kurz vor dem Ruhestand. Eine
letzte neue Patientin will er nicht mehr übernehmen, aber sie ist beharrlich.
Was dazu führt, dass sich auch für ihn – der so ohne Pläne ist und auch einen
sehr ungeliebten Eindruck vermittelt – neue Wege auftun und etwas in Bewegung
kommt. Von da an nimmt der Roman Fahrt auf, aber in kleinen stillen Schritten.
Beinahe zärtlich, sehr liebevoll und mit einer gewissen Eleganz.
«Geheimnisvolle
Garrigue» von Cay Rademacher
Cay Rademacher schreibt seinen jüngsten Krimi in der Zeit des Ausbruchs der
Corona-Pandemie im März 2020 und weckt damit jede Menge Erinnerungen. Parallel
dazu entwickelt sich ein subtiler Kriminalfall, der Parallelen zu 4 Morden
gleicher Art 23 Jahre zuvor hat. Toll geschrieben, ein großer Spannungsbogen
und ein Ende, das man phasenweise ahnt, zwischendrin aber wieder verwirft. Der
nächste Rademacher liegt schon bereit.
Und last but not least - meine absoluten Lieblingsblumen, die jetzt großflächig in den Wäldern leuchten 😍