I
lange genug in die landschaft leben bis man teil von ihr wird gräsern zuschauen
aufgehenden knospen etwas reifen sehen und vergehen lassen zwischen den wegen
die vielfalt der farben erkennen und neue farben in worte fügen etwas ausatmen
und teil von einer landschaft werden mit ihrem leben ihrem sterben und sich
verweben in den schwingungen in den schwingen der jahreszeiten flügge werden im
aufbegehren und das blühen zum eigenen blühen machen diese andere sprache lernen
aus grün und blau und einem satten grau und lernen den schmerz der pflanzen und
bäume zu hören in ihren brüchen den zertretungen und verwerfungen und
hineingleiten in die übergänge lernen wie man im unbegehbaren stehen kann und
später den aufrechten gang übernehmen den die landschaft nie aufgibt und
glücklich werden aus einer unfassbaren dankbarkeit heraus den blick zwischen
den geflechten der äste aufteilen dieses unterschiedliche grün in den sommern
als geschenk annehmen wie die fülle gefallener worte aus schnee das flüstern
der nächte die aufgehenden träume und einen anderen raum anlegen ausleihen
bewohnen und so lange in die landschaft leben bis man teil von ihr wird
II
in eine festgehaltene landschaft treiben sich auflösen wie blüten im wind und in mir selbst landschaft aus dieser landschaft werden
Hermann Josef Schmitz
Am Dienstag waren wir zum ersten Mal im Würth Museum 2 in Künzelsau und waren beeindruckt - von allem. Und wer Natur liebt (und kann man Natur nicht lieben?) sollte Hockney sehen. Zudem der Skulpturengarten um das Museum zusätzlich viel Beeindruckendes bietet.
In diesem Sinne ein inspirierendes, leuchtendes Wochenende.