wo
werden wir hingehen
im stillen angesicht des sterbens auf dieser welt
was wird unsere zärtlichkeit nähren
in dieser schlaflos gewordenen zeit
wie entkommen wir dem verbrechen
der verrohenden menschen an sich selbst
wo werden wir hingehen
mit nichts im gepäck als der verzweiflung
der sprachlosigkeit auf allen ebenen
wie können wir den fremden den einlass verbieten
die unsere angst füttern und kuratieren
wann ist die zeit zur furcht geworden
zum geflecht dunkler tage ohne ausweg
an denen wir uns nur noch im gegenseitigen schmerz umarmen
wo werden wir hingehen
dann wenn die sonne verblendet wird
im stillen angesicht des sterbens auf dieser welt
Hermann Josef Schmitz